http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_53_1926/0215
BEPPO STEINMETZ
AM TENNISPLATZ
zu den Größten zu rechnen ist, dürfte erst eine
zukünftige Generation aus größerem Abstand
heraus zu entscheiden vermögen.
Der Verfasser des vorliegenden, reich mit guten
Abbildungen ausgestatteten Bandes reiht ihn den
größten Meistern ein, mit vielleicht der einzigen
Einschränkung, daß Corinth kein religiöser Maler
gewesen sei. Er war auch außerdem ganz gewiß
kein Maler für zarte Seelen, Aber man wird doch
wohl dem Meister eine ursprüngliche und lebensstarke
Kraft, etwa wie Rubens, und in den letzten
Werken eine an Rembrandt erinnernde Geistigkeit
in dem Sinne, wie es Kuhn in ruhiger und
durchaus nicht immer übertreibender Diktion
nachzuweisen sucht, nicht völlig absprechen
können. Auch darf man im großen und ganzen
den vom Verfasser aufgezeigten Unterschieden,
die sich innerhalb des Gesamtwerks für die Jahre
vor und nach der Erkrankung mit ihren seelischen
Erschütterungen ergeben, durchaus zustimmen.
Vielleicht wäre eine strengere Sichtung, mit
l
einem Fragezeichen vor den allerletzten Arbeiten,
dazu angetan, der Gefahr einer schiefen Beurteilung
mancher dieser Werke zu begegnen. N.
Richard Hamann, Die deutsche Malerei
vom Rokoko bis zum Expressionismus.
Mit 562 Abbildungen im Text und 1 o mehrfarbigen
Tafeln. Verlag und Druck von B. G. Teubner,
Leipzig und Berlin. Im Vorwort dieses stattlichen,
reich und gut, mit mitunter etwas klein ausgefallenen
Abbildungen ausgestatteten Bandes erfährt
man, daß dieses Werk an die 1914 im erheblich
kleineren Umfange erschienene „Geschichte der
deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts" anknüpft
, also für jenen Teil eine vergrößerte und
bereicherte Neuauflage bedeutet. Völlig neu ist
jedoch der umfangreiche Abschnitt über die Geschichte
der deutschen Malerei des 18. Jahrhunderts
, des Klassizismus und der Romantik, sowie
das Kapitel über die Malerei des 20. Jahrhunderts,
des Expressionismus.
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