Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 53. Band.1926
Seite: 209
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MAX OPPEN HEIMER

JUDITH. 1908

Max Oppenheimer in seinem Werk. Unbedenklich
stelle ich ihn zu jenen Künstlern, die mir
als Repräsentanten des gegenwärtigen künstlerischen
Schaffens erscheinen. Ich glaube, daß
sein Werk die Zeit überdauern und künftigen
Generationen ein Kulturspiegel sein wird. Allerdings
wird man dann nie vergessen dürfen, daß
Mopp unsere Zeit durch sein lebhaft bewegtes
Temperament sah.

Aus Wien kommt er; 1885 ist er dort geboren
und entstammt einer Blutmischung, in derBrü-
nettes und nordisch Blondes zusammenschlug.
Die Wiener Akademie, an die er mit fünfzehn
Jahren kam, gab ihm nichts, obwohl ich empfinde,
daß in Oppenheimers Anfängen da und dort
Klimt aufblitzt und daß es gewisse Parallelen
zu seinem jüngeren Landsmann Egon Schiele
gibt. Ein paar Studienjahre in Prag folgten. Dagegen
bedeutete das Studium Rembrandts einen

unerhörten Auftrieb, und der Umgang mit dem
Wiener Literatenkreis, mit Altenberg und den
Musikern geistige Bereicherung, Eintiefungen
und bewirkte eine Reihe eigenartiger, oft wie literarische
Essays anmutender Porträtleistungen.
Berlin und München reihten sich an, auch hier
Umgang mit hochstehenden, impulsiven, einen
ganz mit künstlerischen Energien geladenen
jungen Mann mächtig vorantreibenden Menschen
: der Cassirer-Kreis, Strindberg, die Du -
rieux, die Brüder Mann. Dies bestimmte die
soziale Melodie seiner Kunst, wie auf der anderen
Seite der Greco-Taumel, der damals ganz
Europa erfaßte, auch an Oppenheimer nicht
ohne Eindruck vorbeiging: von einer „Kreuzabnahme
" 1910 entstanden, strahlt verzücktes,
blutrünstiges, mystisches Christen- und Hidal-
gotum aus. 1911 brachte eine Ausstellung bei
Thannhauser in München dem Künstler zwar

Die Kunst für Alle, XXXXI.

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