Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 53. Band.1926
Seite: 328
(PDF, 102 MB)
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_53_1926/0406
NEUE K UA1 STE1TERATUR

L. Fröhlich-Blum, Ingres. Sein Leben und
sein Stil. Wien-Leipzig, Manz Verlag.
Eine wohltuend sachliche Biographie leitet das
Buch ein: aus der südfranzösischen Heimat, aus
dem künstlerischen Vaterhaus begleitet man den
jungen Ingres zu David nach Paris und dann als
Stipendiaten des großen Bompreises in die ewige
Stadt, wo er neun Jahre verweilte. Es folgt sein
vierjähriger Aufenthalt in Florenz und seine ersten
großen Erfolge in Paris, die ihm erst als einem
Mann in den vierziger Jahren zuteil wurden. D urch
das Auf und Ab eines Lebens der Verkennung und
des Beifalls geht es w ieder nach Born, wo Ingres
von 1835—1840 als Direktor der Academie de
France würkte. Die Heimkehr des sechzigjährigen
Ingres nach Paris war ein Triumphzug. Neuer
Aufschwung folgte der,, Verbannung' .Die Lebenskraft
desMeisters blieb ungebrochen.Mit 71 Jahren
verheiratete er sich zum zweiten Male. Ein Sechs-

unds'iL-bzigjdhriger, schuf er das Bild „Die Quelle"
im Louvrc. Er war 87 Jahre alt, als er starb, bis
zur letzten Stunde ein begeisterter Verehrer der
Schönheit und der Frauen. In seinem Wesen und
seiner Kunst war er, nach einem Wort Gautiers,
„nicht von seiner Zeit, sondern ewig'". Daß nach
den ausgezeichneten Werken, die Lapauze seinem
engeren Landsmann I.-A.-D. Ingres gewidmet
hat, gerade jetzt ein deutschsprachliches, fleißig
gearbeitetes, aber doch ohne Prätension auftretendes
, mit zahlreichen schön gedruckten Tafeln geschmücktes
Ingres-Werk erscheint, darf man als
Bestätigung der Worte Gautiers auffassen. Er ist
„ewig". Hat ihn die Bewegung, die man die
expressionistische nennt und die sich gerade totläuft
, etwas in den Hintergrund gedrängt, so
steigt er jetzt desto leuchtender aus dem Dunkel,
und es scheint, daß in der ganzen europäischen
Kunst ein Bad in Ingres1 großem Werk als das
große Heilmittel gegen allen Kunstkatzenjammer
dieser Tage erkannt werde. w.

MILLY STEGE II

BRONZE

32S


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_53_1926/0406