Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 53. Band.1926
Seite: 332
(PDF, 102 MB)
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WILLY JAECKEL

Glaspalast, München

MÄDCHEN BILDNIS

das ist wie ein Symbol. Germanische Kunst hier
wie dort: das einemal von einem Künstler herstammend
, der tief im deutschen Süden schafft
und in der Gestaltung und im Ausdruck von dem
Pathos Italiens nicht völlig unberührt blieb, wenn
auch seine Gesinnung nach einer anderen Richtung
geht, das anderemal ein Nordgermane, ein
Skandinavier von herber Strenge, nicht im mindesten
bestechend, spröd im Inhaltlichen wie in
der Form seiner Kunst, aber von überzeugender
rein malerischer Potenz, ein erstaunlicher Könner
, ein klarer, in sich ruhender Geist.
Zwischen Egger-Lienz und Edvard Münch
wogt's von vielen Gesichten und Gebilden. Den
Süd tiroler hat die Münchner Künstlergenossenschaft
zu Gast geladen, Münch ist von der Neuen
Secession gebeten worden — schon damit ist
ausgedrückt, daß die Ausstellung von rechts
nach links alles umspannt, was in München an
künstlerischen Faktoren mitzählt. Sehr stark ist
das, was diesmal die Secession, die in der Mitte
der erwähnten Gemächer-Flucht Platz genommen
hat, zu zeigen hat: bei ihr sind die Franzosen
zu Gast, einige Schweizerin drei kleineren
Sälen die Schweden mit Anders Zorn an der
Spitze, ganz besonders aber die Berliner mit
geschlossenen Kollektionen von Max Liebermann
, Max Slevogt, Lovis Corinth und Pechstein
. Aus, dem eigenen Lager der Secession
kamen zwei überragende Nachlaß-Ausstellungen
, die zum Stärksten gehören, was die Ausstellung
überhaupt zu zeigen hat: im Vestibül
eine prächtige Auslese aus dem Werk von Adolf
Hildebrand; in einem etwas seitwärts gelegenen
Saal, aber gerade in dieser Abgeschlossenheit
den Charakter des Meisters glücklich betonend:
Becker-Gundahl in seinerdoppeltenEigenschaft
als Tafelmaler und als großzügiger AI Fresko-
Künstler mit dem dekorativen Einschlag: er war
der Maler, der von allen, die in dieser Zeit dazu
berufen waren, Kirchen auszumalen, die überzeugendsten
Leistungen vollbrachte. Ihnen zugesellt
sind drei lebende Künstler: Leo Samberger
mit einem Sälchen voll seiner rassigsten Bild-

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