http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_53_1926/0440
als einen die Abgeklärtheit und Weisheit dieser
Lebensarbeit ergreift. Mögen Einzeluntersuchungen
das Bild hier und dort noch abrunden oder
auch vielleicht ein wenig verschieben, es ist eine
zusammenfassende gewaltige Arbeit geleistet, die
zur unbedingten, bewundernden Anerkennung
zwingt. Mag auch ein gut Teil Skepsis bei der
Einschätzung mancher Erscheinungen mitsprechen
, immer spricht ein treuer Eckhart, der seine
Liebe zum Deutschtum nicht verleugnen kann.
Einleitung und Schluß warnen vor einer Gesinnung
, die den „Wert der Dinge allein an ihrer
Nützlichkeit abmißt". Nasse
V o ß, Hermann, Die Malerei des Barock in Born.
Im Propyläen-Verlag zu Berlin.
Als Fortsetzung der 1920 erschienenen „Malerei
der Spätrenaissance in Born und Florenz"
gedacht, bringt dies neueste Werk des überaus
rührigen Forschers in der Hauptsache ein sehr
reiches Abbildungsmaterial. Der Verfasser vermeint
resigniert, sich auf Wesentliches und Bedeutsames
beschränken zu müssen, da an eine
erschöpfende Darstellung dieser Kunst vorerst
noch nicht gedacht werden könne. Er hat zum
mindesten der weiteren Spezialforschung die
Wege ganz bedeutend geebnet und darüber hinaus
bedeutsame und wichtige eigene neueste Forschungsergebnisse
der Öffentlichkeit unterbreitet.
Die 8 Kapitel der Einleitung, die weit, vielleicht
etwas zu weit ausholend, eigentlich nur kulturelle
und geistesgeschichtliche Probleme der Zeit aufzurollen
bemüht ist, liest man jedenfalls mit von
Kapitel zu Kapitel sich steigerndem Interesse.
Sie enthalten sich durchaus nicht der Polemik
gegen anders eingestellte Forscher, deren Namen
für den Kundigen zwischen den Zeilen zu lesen
sind. Ihnen gegenüber wird teilweise durchaus
berechtigter Widerspruch erhoben und noch von
anderen erhoben werden. Daß aber eine Klärung
mancher oft recht verworrener Begriffe, wie des
Begriffes der Benaissance z. B. versucht wird, ist
dankenswert. Der den Abbildungen folgende Text
enthält eine große Menge auf die Maler und ihre
Werke bezüglicher, auf den Ergebnissen des gesamten
Forschungsmaterials aufgebauter Notizen.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_53_1926/0440