Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 53. Band.1926
Seite: 381
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ALFRED HEINRICH PELLEGRINI

SCHIFFBRÜCKE BEI BASEL. 1910

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ALFRED HEINRICH PELLEGRINI

Als Sohn eines Tessiner Bildhauers und einer
l.Mutter aus altem Basler Geschlecht ist Alfred
H. Pellegrini 1881 in Basel geboren, wo er
in jungen Jahren das Gluck hatte, noch unter
Friedrich Schider die soliden Anfangsgründe
der Malerei zu erlernen. Dann folgten zwei Semester
in München und vier Jahre in Genf. Aber
die entscheidende Wendung gab ihm die folgende
Lehrzeit von 1908 bis 1912 in Stuttgart bei
Adolf Holzel.

Die Sehnsucht nach monumentalem Ausdruck
auf der großen Wand, diese Sehnsucht, die dem
Tessiner von alters her im Blut steckt, wurde
wach und reif im Verkehr mit dem Meister von
Dachau, der bei Lionardo und Marees ein langes
Leben hindurch die Gesetzmäßigkeit und Großheit
studierte und als einer der Wenigen in neuester
Zeit erkannte, daß für jede monumentale
Wirkung ausschlaggebend ist die geistige Bezugnahme
von Bild zu Bau und Raum. Holzel hat
wenig von seinem gewaltigen Wissen in die Praxis
umgesetzt und sich selbst stets gern in diesem

Sinne einen un-praktischen Maler genannt.
Trat ein Auftrag an ihn heran, wie die Pful-
linger Hallen oder eine Front auf der Kölner
Werkbundausslellung, so überließ er selbstlos
seinen Schülern die Ausführung. Zunächst war
es Hans Brühlmann, drei Jahre älter als Pellegrini
und ebenso wie er ein Schweizer von Geburt
, der die monumentalen Gedanken des
Lehrers verwirklichte. Aber Brühlmann wurde
mitten in seinem ernsten Streben im Jahre 1911
vom Tode hingerafft. Das Reifste, was er vollbracht
, war eine Doppelwand in Pfullingen
(1907) und ein Fresko in der Erlöserkirche zu
Stuttgart (1908), stark vom Stile Giottos beeinflußt
, — ein verheißungsvoller Anfang nur.
Gerade als seine Kraft an unheilbarer Krankheit
zerbrach, trat Pellegrini auf den Plan, aus
dem Genf Ferdinand Hodlers kommend und
von Anfang an weniger eklektisch und selbständiger
als der unglückliche Weggenosse
Brühlmann.

Schon die eigensinnige Art, wie sich Pellegrini

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