http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_60_1929/0055
WILHELM RIPHAHN. HAUS R. IN KÖLN-BRAUNSFELD. GARTENSEITE
WOHN BAUT EN DES ARCHITEKTEN W. RIPHAHN IN KÖLN
Es ist eigentlich selbstverständlich, daß der neue,
sachliche Bausiii für größere Baukomplexe,
Reihenhäuser, Genossenschaftssiedlungen usw
HAUS R, ERD- UND OBERGESCHOSS
sich allmählich in der Richtung auf eine gewisse
Typik entwickel t hat. Es handelt sich bei solchen
Bauaufgaben fast immer um die Befriedigung
der gleichen Bedürfnisse. Individuelle Wünsche
können dabei naturgemäß gar nicht oder nur in
ganz geringem Umfang berücksichtigt werden.
Ganz anders liegt der lall, wenn ein Architekt
Einzelbauten (Villen usw.) im Auftrag eines
einzigen Bestellers ausführt. Da wird Rücksich t-
nahme auf Persönliches und Spezielles erstes
Gebot — oder zweites, wenn wir die Sichtbarmachung
eines räumlichen Zweckgedankens
als das Grundgebot alles Bauens ansehen wollen.
Freilich läßt der Verzicht des modernen Architekten
auf jeden nicht zweckbedingten Schmuck
nicht mehr allzuviele Möglichkeiten zu persönlicher
Gestaltung offen. Oder vielmehr: diese
Möglichkeiten beschränken sich heute haupt-
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