http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_60_1929/0111
DIE BEBAUUNG DER BÖTTCHERSTRASSE IN BREMEN
DURCH DIE ARCHITEKTEN RUNGE & SCOTLAND, BREMEN
Die staatliche Planung eines großen Verwaltungsgebäudes
an der Böttcherstraße konnte in
absehbarer Zeit nicht verwirklicht werden; daher
fand der Gedanke einer Grundvergebung
in Erbpacht nach Vorlegung der Pläne der
Architekten Runge & Seotland befürwortendes
Verständnis bei den behördlichen Stellen.
In der engen Gasse von ungefähr
drei Meter Breite
die Architektur einheitlich
und unaufdringlich,
doch mit einer persönlichen
Bestimmtheit zu gestalten
, über einer mäßigen
Wandhöheden Himmel
noch hereinzulassen,
die Bauflucht in einer
feinen Kurve zu führen,
die den eigentlichen Sinn
dieser Verbindungsstraße
zwischen dem berühmten
Marktplatz und dem altehrwürdigen
Martinikirchhof
noch unterstreicht
— diese Leitmotive
der Architekten haben
eine Bauschöpfung
in das Herz Bremens gestellt
, die eine delikate
Aufgabe baukünstlerisch
mit Takt löst, auch da,
wo Einzelheilender Bauwünsche
es besonders
schwierig machten.
Der überlegte Rhythmus
der senkrechten und wagerech
len Betonungen,
Parallelführungund Wiederholung
einzelner ßau-
formen, die Verwendung
eines einheitlichen Baumaterials
■— Backstein
mit Sandstein — ergeben
eine Einheitlichkeit der
Wirkung, die immer noch
eine klare Unterscheidung
der Zweckbestimmungen:
Restaurant, Verkaufsräume
, Privaträume ausspricht. Eine bei der
Enge der Gasse verführerisch naheliegende
Kleinaufteilung ist glüc klicherweise vermieden
worden.
Die Höhenentwicklung wurde zurückgedrängt
durch Abtreppung der Hauptgesimslinie, durch
starke Ausnutzung der Dachräume. Echt hand-
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RUNGE & SCOTLAND. DIE BOTTCHERSTRASSE IN BREMEN
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