http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_60_1929/0186
B.E.SCHERZ. WOLLINSTOFF. DEUTSCHE WERKSTÄTTEN A,G.
locken und reizen. Dieser Künstlergeist ging
durch die Schule Japans, doch ist alles selbständig
europäisch logisch geworden. Zerslückt,
geistreich, hingeworfen scheinen diese Arbeiten,
so wird die kluge Überlegung verdeckt, sie wirkt
gleich pikanter Inspiration.
Auch eine Schülerin Prof. Hillerbrands, Frl.
Eimer, folgt diesem Weg und bietet einen sehr
geschmackvollen Halbleinendruck.
So hat die Lichtliebe der Deutschen Werkstätten
hier wieder schöne Triumphe gefeiert.
Bei der kargen Sonne unseres nordischen Klimas
tut es besonders wohl, auch in der Wohnung
alles so zu bilden, daß es uns nicht beschwert,
daß es verwandt ist dem Strahlen des jungen
Frühlings. Rudolf von Delhis
APHORISMEN
Thorwaldsen sagte: „Es geht zurück, ich finde meine
Arbeiten förmlich gut."
Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen
ein geheimnisvolles Ansehen, dem Bekannten
die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen
unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es.
Novalis
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