Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 60. Band.1929
Seite: 236
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ALBERT LINSCHÜTZ, WIEN. WOHN- UND SCHLAFRAUM

INNENRÄUME VON ARCHITEKT ALBERT LINSCHÜTZ

Unter den jüngeren Architekten Österreichs hat
Albert Linschütz in den letzten Jahren bemerkenswerte
Erfolge aufzuweisen. Seinen Innenraumgestaltungen
eignet der Wille zur wirklichen
Zweckform. Mag diese Feststellung nun zunächst
auch als selbstverstän dliche Voraussetzung bespre-
chenswerterRaumgestaltungen erscheinen, so darf
man nicht vergessen, daß geradein der letzten Zeit
die Zweckform in Verkennung des neuen Gestaltungswillens
nicht selten mit einer Form verwechselt
wird, der es vor allem darauf ankommt, das
Technische zu betonen, statt das Zweckgerechte
herauszuarbeiten. Man huldigt da einem neuen
Formalismus, dem Formalismus des Maschinenzeitalters
. Von diesem Formalismus ist aber Linschütz
frei. Ihm handelt es sich vor allem darum,
jedes einzelne Möbel so gut, so praktisch als möglich
durchzubilden. Dem Sitzmöbel widmet er da
seine besondere Aufmerksamkeit. Eine Bank etwa
baut er mit seitlich vorgeschwungenen Rückenlehnen
, um ein gewisses Gegeneinanderwenden
der in den Ecken Sitzenden zu ermöglichen. Der
Zierat entfällt bei Linschütz fast ganz, um das Einrichtungsstück
von künstlerischen Moden unabhängig
zu machen. Nicht selten verwendet er formal
hochwertige Industrieerzeugnisse, wie etwa
den amerikanischen Serienstuhl, um gerade damit
oftmals sehr gute Wirkungen zu erreichen.
Der geschlossene Ausdruck seiner Innenräume
schließlich wird nicht zuletzt dadurch erzielt
, daß ein einheitlicher Formwille die Einrichtungsstücke
beherrscht und die Holzarten,
die Farben der Bespannungen und Stoffe wenig

wechselt. Karl Maria Grimme

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