Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 60. Band.1929
Seite: 256
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W. MÜSCHEN HEIM. LANDHAUS AM MEER (LONG ISLAND). DAMENZIMMER

auf eine Breitwirkung aus, sind sie aber hoch
gebaut, dann besitzen sie eine nur geringe
Größe und treiben dadurch den Ausdruck des
breit Hingelagerten nur noch stärker hervor.
Eine ähnliche Spannung, wie sie nun das Gebäude
im Gegensatz von Alt und Neu besitzt,
kennzeichnet — auf anderer Ebene — auch
die Inneneinrichtung. Hier weisen einzelne
Wohnräume, die sich dem Garten zu öffnen,
ausgesprochenen Landhauscharakter auf. Ihre
Gestaltung zeichnet eine gewisse Tradition aus,
ist auch der Geist, der sich teilweise überlieferter
Mittel bedient, ein durchaus neuer. Die
Schlafräume des ersten Stocks aber zeigen in
ihrer Glätte, im völligen Verzicht auf allen
Zierat das Gesicht unserer Zeit, es sind Räume
für Menschen, die in ihrem Tun und Denken

Ordnung, Sachlichkeit lieben, Menschen, denen
eben deshalb der Erfolg auf der Stirn geschrieben
steht. Der Ausblick auf das Meer beherrscht
die meisten dieser Räume. Dem entsprechen
die breiten, niederen Fenster, die oftmals eine
ganze Wand einnehmen. Die wagrechte, unendlich
weite Fläche des Wassers wird dadurch
besonders stark zum Bewußtsein gebracht.
Letzten Endes ist es also das Meer, das den
architektonischen Aufbau dieses Landhauses
bestimmt. In der Durchdringung des Alten mit
dem Neuen aber, die hier durch die gestalterische
Kraft des Architekten zu einer ästhetisch
so ansprechenden Lösung führt, mag uns dieses
Landhaus gleichzeitig ein Symbol sein für
das derzeitige Kräftespiel Amerikas auf künstlerischem
Gebiet. Karl Maria Grimme

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