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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fabricius1936/0015
XI

gleichen Grundsätzen und von ihm übernahm Hildanus, wie
er es selbst schreibt, die Regel, sich für grössere Operationen
durch das anatomische Studium der betreffenden Gegend an
der Leiche vorzubereiten.

Die Tatsache, dass die Kenntnis der Anatomie bei den
Gebildeten noch sehr wenig verbreitet war und dass sie
selbst den Wundärzten abging, veranlasste ihn, 1624 in
deutscher Sprache die Schrift von der « Fürtrefflichkeit und
Nutz der Anatomy» herauszugeben. Er benützt das Er^
scheinen derselben, um der Berner Stadtbibliothek ein sorg^
fältig präpariertes, in einem hübschen Eichenkasten aufge^
hängtes Skelett zu schenken, nachdem ein erstes, sechzig
Jahre früher daselbst von Pierre Franco aufgestelltes Skelett
zerfallen war. Leider ist von dieser Schenkung des Hildas
nus nur mehr der Kasten vorhanden. Das noch von A. von
Haller gesehene Skelett ist verschwunden.

Eine zweite, erweiterte Auflage der genannten Schrift
wurde von Hildanus in den letzten Jahren seines Lebens
sorgfältig vorbereitet. Das Manuskript ging nach seinem
Tode mit seinen Briefen in den Besitz der Berner Städte
bibliothek über. Das kleine Buch gibt ein so lebendiges Bild
der ärztlichen Tätigkeit und der Arztsorgen jener Zeit, dass
es den Herausgebern als zeitgemäss erschien, diese zweite
Auflage nach einer Zwischenzeit von dreihundert Jahren
noch in den Druck zu geben. Vieles hat sich seither geändert.
Anderes besteht unter anderem Namen noch weiter, nicht
zum mindesten die « wilde » Ausübung ärztlicher Tätigkeit.
Bleibenden Wert hat das, was Hildanus über die ärztliche
Ethik sagt. Lieber die Beweggründe, welche ihn im einzelnen
leiteten, lassen wir ihn in der Einleitung «An den Leser»
selbst reden.

Das zweite Mittel zur Hebung des Chirurgenstandes
war für Hildanus die sorgfältige Krankenbeobach^
tung. Als Unterrichtsmittel benützte er, wie mehrere seiner


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