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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fabricius1936/0016
XII

Zeitgenossen, mit besonderer Vorliebe die Darstellung
von Krankheitsbildern in der Form von aus der Praxis ge*
griffenen Krankengeschichten. Er hat 6 Sammlungen —
centuriae — von je 100 solcher kurzer Darstellungen ver*
öffentliche in denen er jeweilen das Wesentliche anschaulich
hervorhob und die aus dem Einzelfall gezogenen Lehren
durch ähnliche kurz skizzierte Beispiele aus seiner Erfahr
rung ergänzte. In diesen Centuriae bekundete er ein Lehr*
talent, wie es nur wenigen Chirurgen seiner Zeit eigen war.
Nehmen wir hierzu noch die systematische Behandlung von
Einzelgebieten wie die Extremitätengangreen, die Gelenkt
krankheiten, die Verbrennungen, die Schusswunden, den
Steinschnitt, so können wir die Bereicherung erkennen, welche
aus seinem Lebenswerk für die Chirurgie seines Jahr*
hunderts hervorgegangen ist.

Es ist beliebt, ist aber meist eine sehr müssige Sache,
einen grossen Menschen nachträglich nach irgendeiner willkürlichen
Schablone zu messen und oft auch zu bemängeln.
Die Achtung vor der Persönlichkeit, wie sie einmal gewacht
sen ist und in der Geschichte dasteht, darf uns aber nidit
daran hindern, ihren Beziehungen zu der Umwelt und zu
den geistigen Strömungen ihrer Zeit nachzugehen. Zu
solchen vergleichenden Betrachtungen führt uns kaum eine
Periode in höherem Masse als gerade diejenige der Renaissance
, wo im Widerstreit der Meinungen, im Kampf der
Individualitäten gegen das Herkömmliche eine neue Zeit
geboren wurde, und wo es hin und her ging zwischen üben*
triebener Ablehnung des historisch Gewordenen und allzuängstlichem
Festhalten an demselben. Wir stossen da vor
allem auf die Tatsache, dass die Absage an die Tradition,
an das scholastische Wissen von den beiden an der Hochschule
gebildeten Männern Paracelsus und V e s a 1 aus*
ging, während eine gewisse Gutgläubigkeit, die Achtung vor
Galen und Avicenna, bei Pierre Franco und Ambroise Pare,


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