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das Bündel, welches man als die aufsteigende Trigeminuswurzel bezeichnet; obgleich
man dieses Bündel aufsteigende Trigeminuswurzel benennt, muss man doch im Auge
behalten, dass es eigentlich aus den absteigenden Teilungsfasern der Nervenfortsätze
besteht, welche in den Zellen des ganglion Gasseri ihren Ursprung haben. Ihr Ende
linden diese Fasern (ebenso wie die absteigenden Teilungsfasern der Hinterwurzelfasern
des Rückenmarks) in den Endbäuttichen, die die Zellen des sensiblen Trigeminuskernes
und weiter spinalwärts die der Hinterhörner des Rückenmarks in der Gegend des I. Cer-
vicalnerven umspinnen.
Sensibler Teil des n. glossopharyngeus et n. vagus1) (n. IX, n. X. Tab. I. 21, 22).
P e r i p h e r. sensible B a h n sensible Leitung I. Ordnung: peripherische sensible
Faser des n. IX. oder n. X. Zelle des ganglion jugulare und vielleicht des ganglion
petrnsum (für n. IX) oder Zelle des ganglion jugulare und vielleicht des ganglion
cervicale (für n. X) — Faser der sensiblen Wurzel — Teilung dieser Faser nach ihrem
Eintritt in den Hirnstamm und Verästelung (wie oben) um die Zelle des sensiblen Kernes.
Centrale sensible Bahn sensible Leitung II. Ordnung: sensibler Kern (Fig. I,
'x- x) (dieser sensible Kern der n. n. IX, X liegt lateral vom Hypoglossus-Kern) —
langer aufsteigender Nervenfortsatz der Zellen (Fig. I, 13, 14 blau) Kreuzung
derselben in der Raphe und Verlauf mit der medialen Schleife zur Hirnrinde. Die
kurzen Nervenfortsätze und die Collateralen gehen zu dem Kerne des n. hypoglossus
(reflector. Bewegungen). Ebenso wie die absteigenden Teilungsfasern des sensiblen n.
trigeminus die sogen, aufsteigende Wurzel desselben darstellen, so bilden auch die absteigenden
Teilungsfasern der n. n. IX, X den sog. fasciculis solitarius (Respirationsbündel
von Krause); die Fasern dieses Bündels lösen sich um die Zellen des sensiblen Kerns
und weiter abwärts um die der Hinterhörner des Rückenmarks bis zu dem VIII. Cer-
vicalnerven (Krause) auf.
Es bleibt noch übrig, die Bahnen der sensorischen Hirnnerven (II, I. VIII) zu
schildern:
N. opticus (n. II. Tab. I, 5). Die Bahnen des Sehnerven sind im wesentlichen
ebenfalls denen der Spinalnerven ähnlich. Wir haben hier zwar keine ausgesprochenen
Ganglien, aber es befinden sich in den mittleren Schichten der Retina bipolare Zellen,
welche den Spinalganglienzellen entsprechen und — in den tiefen Retinaschichten
grosse Ganglienzellen, die die Rolle der Strangszellen des Rückenmarks übernehmen.
Die p h e r i p h e r. sensorische (optisch e) B a h n — sensorische Leitung
I. Ordnung — besteht also aus dem pheripher. Ausläufer einer bipolaren Zelle, der Zelle
selbst und deren centralem Ausläufer, der die grosse Ganglienzelle umspinnt. Die
c en tra 1 e sensorische B ah n — Leitung II. Ordnung wird gebildet durch: die oben
J) Wir besprechen die beiden Nerven zusammen, weil ihre anatom. Verhältnisse nicht scharf von
einander zu trennen sind.
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