Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 2651
Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild [Hrsg.]
Freiburger Stadtbild (1971): Vorschläge - Berichte - Dokumente
1971
Seite: 46
(PDF, 12 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1971-02/0046
Gegen die Bebauung am Sternwaldeck

Betr.: Bebauung am Sternwaldeck, Vorschlag vom 17. 7. 70

In einer gut besuchten Informations- und Diskussionsversammlung der „Arbeitsgemeinschaft"
am 26. 5. 70, an der Vertreter aller Betroffenen, der Universität, des Regierungspräsidiums,
der Stadtverwaltung etc. teilgenommen hatten, wurde einstimmig der Wille bekundet, dem
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht einen anderen Bauplatz
als den am Sternwaldeck nachzuweisen. Es brauchen hier die Gründe für diese Ansicht nicht
erläutert zu werden; sie sind offenkundig und schon oft dargelegt worden. Die architektonische
und städtebauliche Qualität der vorliegenden Bauentwürfe wird dadurch ebenfalls
nicht in Frage gestellt.

Wir dürfen die Mitglieder des Stadtrates und der Stadtverwaltung dringend bitten, die vorgetragenen
Kompromißvorschläge bezw. Ersatzlösungen zu prüfen und einen zur Entscheidung
zu bringen. Zusammengefaßt lauten sie:

1) Vorschlag von Universitätsvertretern und Angehörigen der Forstverwaltung: Wonnhalde
Einbeziehung des Institutsbaues in die für forstliche Belange vorgesehenen Baumaßnahmen.
Hier ist zwar ebenfalls ein schonendes Vorgehen angebracht, jedoch ist die Grundstückslage
nicht so exponiert und landschaftlich gravierend wie am Sternwaldeck. Die „Arbeitsgemeinschaft
" schließt sich diesem Vorschlag an, unterbreitet jedoch folgende Alternative:

2) Sanierungsgebiet Wilhelmstr./Faulerstr. Im Sinn der im neuzeitlichen Städtebau geforderten
Vielfalt und lebendigen Nutzung erscheint uns die Einbeziehung eines Universitätinstitutes
in die Sanierungsmaßnahmen als sinnvoll. Ins Gewicht fällt auch die Nähe zum geisteswissenschaftlichen
Zentrum der Universität und zur Universitätsbibliothek. Die ferner offensichtlich
angestrebte Nähe zum Grünraum ist durch die vorgesehene Naherholungszone Dreisam
/Faulerbad ebenfalls gegeben. Nach unserer Kenntnis werden bereits 1971 mindestens
zwei neue Bauvorhaben in diesem Gebiet durchgeführt, sodaß sich der Bautermin für das Institut
, etwa 1972, ermöglichen lassen muß.

Mit freundlicher Empfehlung!

Ihre

Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild e. V. Freiburg
Walter Vetter Dr. Malcherek Donatus Stieler

Betr.: Stellungnahme und Resolution zur Bauplanung des Max-Planck-Institutes für ausländisches
und internationales Straf recht am Sternwaldeck in Freiburg vom 7. 12. 1970

I. Ausgangssituation/Landschaftsschutz

Am 14. Februar 1970 hat die Max-Planck-Gesellschaft, vertreten durch den Direktor des
Institutes für ausländisches und internationales Strafrecht, Herrn Prof. Dr. Jescheck, die
Presse über den vorgesehenen Neubau des Instituts an der Stelle der Villa Mitscherlich
im Landschaftsschutzgebiet des Sternwaldeckes in Freiburg unterrichtet. Im Verlauf der
sich daran anschließenden Diskussion über eine derartige Baumöglichkeit hat die Arbeitsgemeinschaft
Freiburger Stadtbild am 26. Mai 1970 alle Beteiligten zu einer Diskussionsversammlung
eingeladen. An diesem Informationsabend hatte sowohl Herr Prof. Jescheck
als Vertreter des Bauherrn, die Vertreter der Stadtverwaltung und die Bürgerschaft Gelegenheit
, sich zu dem anstehenden Projekt zu äußern. Einstimmig wurde bei dieser Versammlung
der Beschluß gefaßt, für das Max-Planck-Institut ein anderes, weniger exponiertes
Baugelände im Bereich der Stadt Freiburg ausfindig zu machen.

Maßgebend für diese Einstellung waren folgende Gesichtspunkte:

a) Die Fragen des Umweltschutzes erlangen in zunehmendem Maße auch für die Stadt
Freiburg Bedeutung. Das Sternwaldeck ist ein wichtiges und bevorzugtes Naherholungszentrum
für die städtische Bevölkerung. Es ist nicht einzusehen, warum ausgerechnet
im Naturschutzjahr 1970 die Stadt Freiburg dieses für die Naherholung wichtige
Landschaftsschutzgebiet zweckentfremdet verwenden will. Auch die auswärtige
Presse {Badische Neueste Nachrichten vom 21. 11. 1970) hat diese Fragen kritisch aufgegriffen
.

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