Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 2651
Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild [Hrsg.]
Freiburger Stadtbild (1976-78): Aufsätze - Vorschläge - Berichte
1976-78
Seite: 19
(PDF, 14 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1976_78-04-05/0021
An der Straße folgt weiterhin das Bechtoldsche Anwesen (65/108-10) von 16616).
Das traufständige heute 2/2-geschossige Wohnhaus war bis zum Jahr 1949 nur
1/2-geschossig und entsprach so in seinem Äußeren ähnlichen Bauten, wie sie in
Wendlingen und Uffhausen noch anzutreffen sind. In jüngster Zeit wurde die westl.
Haushälfte abgerissen und durch einen uniformen Neubau ersetzt.
An der Abzweigung nach Tiengen schließt sich der Gebäudekomplex der bis 1962
bestehenden Wirtschaft „zum Adler" an (64/112). Am alten giebelständigen Gasthaus,
das sich weit in den Hof hinein erstreckt, erinnert heute nur noch der aus der Mitte
des 18. Jhs. stammende schmiedeeiserne Ausleger mit Doppeladler in Blechschnitt
an die frühere Bestimmung des Hauses. Die bisherige Erhaltung des Schildes, das
sich nebenbeigesagt in einem konservierungsbedürftigen Zustand befindet, ist dem
Besitzer, Herrn Ott, zu danken, der sich von den verlockenden Angeboten hiesiger
und insbesondere auswärtiger Altertumsjäger nicht beeindrucken ließ. An der Giebelwand
findet sich des weiteren eine eingemauerte Kanonenkugel aus dem Jahre 1800
und auf dem First eine eiserne Wetterfahne, die, wie auch im wesentlichen das
Gebäude, auf die eingangs erwähnte Entstehungszeit des „Adler" zurückgehen
dürfte. Leider ist das Äußere des Hauses nicht dazu angetan, Optimismus über den
allgemeinen baulichen Zustand zu wecken.

Das in der Gabelung beider Landstraßen recht ungünstig liegende Haus (63/Tien-
generStr. 1) wurde bereits 1710 erwähnt und trägt in einem Fenstersturz der Südseite
ein Bäckerhauszeichen mit derJz. 1764.

Auf der Südseite der Basler Landstraße stand bis im Mai letzten Jahres das alte
Gasthaus zum Paradies (66/87), ein langer giebelständiger, 2geschossiger Bau, an
den sich östlich ein im First etwas niedrigerer Querbau anschloß, dessen Straßenfront
im EG zurückgenommen war, wobei die Wand des oberen Stocks auf einem von
2 Eichenpfosten getragenen mächtigen Unterzug aufruhte; in diesem Anbau befand
sich die bis in unsere Tage betriebene Schmiede. Inwieweit jedoch die 1976 abgerissenen
Gebäude auf die ursprüngliche Entstehungszeit des „Paradies" um 1654
zurückgingen, konnte ich bis jetzt nicht feststellen. Wesentliche Teile dürften ihr
Aussehen bei Erweiterungen und Umbauten des 18. und vor allem anfangs des 19. Jhs.
erhalten haben; in Zahns Plan zeigt die Anlage noch eine nach der Straße geöffnete
U-Form, wie sie auch bei der „Linde" auftaucht, dies bestärkt die Annahme, daß der
östliche Flügel erst im 19. Jh. entstand und erinnert gleichzeitig an die westliche
Scheuer, die schon vor der Wirtschaft verschwand. Gegenwärtig entsteht ein von der
Straße etwas zurückgesetzter aus 3 Baublöcken unterschiedlicher Größe bestehender
Neubau, über den sich noch kein endgültiges Urteil fällen läßt; die Aufgliederung
in 3 Abschnitte unterschiedlicher Höhe und Größe, wobei der straßenseitige und
niederste und dem Vorgänger am ehesten angenäherte ist, wirkt sich immerhin
positiv aus (stellt man sich dagegen einen gleichförmigen Kasten gleichen Volumens
vor); gleich wohl kann ich den Abgang des alten Hauses nur bedauern - es wäre
aber hier wieder die weitreichende Frage zu erörtern, ob bzw. inwieweit Neubauten
traditionsreicher Mauern Rekonstruktionen sein sollten.

Nach Osten folgt, durch einen Garten getrennt, das Pfarrhaus (-/85). Es wurde
in den 1780er Jahren aus dem Material eines im Gewann Bechelhürsten abgerissenen
Ziegelhofs eingeschossig erstellt und erhielt, bedingt durch den hohen Weinkellersockel
, eine zweiarmige Außentreppe mit darin befindlichem, heute vermauertem
Kellertor; 1894 kam ein zweites Stockwerk dazu, das zusammen mit einer durchgreifenden
Renovierung vom Anfang der 60er Jahre das Bild bestimmt.
Auf der anderen Seite der Einmündung des Hartkirchwegs, wo die alte Dorflinde als

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