Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 2651
Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild [Hrsg.]
Freiburger Stadtbild (1976-78): Aufsätze - Vorschläge - Berichte
1976-78
Seite: 30
(PDF, 14 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1976_78-04-05/0032
auf der Kaiser-Joseph-Straße aufgestellt zu wissen. Hierfür kommt u. E. nur ein Teil der
Kaiser-Joseph-Straße in Betracht, der keinen optischen Bezug zum Münster hat und
darüber hinaus auch nicht sich in unmittelbarer Nähe zum „Basler Hof" befindet. Der
Standort könnte somit etwa in Höhe der Nußmannstraße sein, wo im 18. Jahrhundert
ein Christophorusbrunnen stand, der 1868 dem 1944 zerstörten Albertbrunnen
weichen mußte. Der neuzeitlich expressiv gestaltete Bertoldbrunnen und eine neue
brunnen- oder denkmalartige Lösung im Bereich der Nußmannstraße würden somit
zwei neuzeitliche Akzente setzen und die von uns vorgeschlagene Brunnenlösung im
Bereich der Münsterstraße sinnvoll ergänzen und erweitern.

Abschließend möchten wir noch zur Verlegung und Wiederaufstellung des 1966 von
Nikolaus Röslmeir geschaffenen Bertoldbrunnens bemerken, daß hierfür nur die
Wiederaufstellung im Kreuzungsbereich Salzstraße/Bertoldstraße/Kaiser-Joseph-
Straße in Betracht kommen kann. Auch hier handelt es sich nicht um ein „Wanderungsdenkmal
" wie es beispielsweise das Rotteckdenkmal ist, sondern um eine auf
ihren Standort fixierte, symbolhafte Bildhauerarbeit. Das Denkmal der Stadtgründer,
der Herzöge von Zähringen, kann nur im Schnittpunkt des typischen Zähringer
Achsenkreuzes stehen. Dies haben selbst die klassizistischen Neuerer des 19. Jahrhunderts
erkannt!

Es darf dabei in Erinnerung gerufen werden, daß dieser Bertoldbrunnen von der
Freiburger Bevölkerung als Denkmal für den Wiederaufbau gestiftet wurde, eine
Stiftung, an der sich die Zähringer Städte in der Schweiz in historischerVerbundenheit
beteiligt haben. Insoweit zeugt der Hinweis darauf, daß Freiburg über kein Denkmal
seiner Zerstörung und seines Wiederaufbaues verfügen würde, von einem kurzen
Gedächtnis. In diesem Zusammenhang sollte auch der rechtliche Aspekt der Stiftungen
aus den Jahren 1957-1966 nicht verschwiegen werden: Die Spenden gingen für
einen Bertoldbrunnen am Zähringer Achsenkreuz ein, und nicht für einen anderen
Aufstellungsort. Sollte man auf Grund modischer Spielereien doch noch einen
anderen Standort in Erwägung ziehen, so wäre hierfür die Zustimmung aller Stifter
erforderlich!

Das 20. Jahrhundert ist noch immer atemlos auf derSuche nach einem technologischen
Stadtbild, obgleich die technologische Mythe schon im Absterben begriffen ist.

Sibyl Moholy-Nagy

„Die Stadt als Schicksal", München 1968

30


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1976_78-04-05/0032