http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1976_78-04-05/0062
4. Das Brückenbauwerk ist zugleich ein Beleg fürdie Freiburger Wirtschaftsgeschichte
. Hersteller war die von 1843 bis 1912 weltberühmte Eisenkonstruktions- und
Maschinenbaufirma Ph. Anton Fauler, deren Inhaber auch die Freiburger Kommunalpolitik
viel zu verdanken hatte.
5. Unabhängig dieser Fakten ist der Wert der Brücke auch dadurch gestiegen, daß
sie das einzige unveränderte Großbrückenbauwerk aus der Zeit der Jahrhundertwende
geblieben ist. Zwar wurden Teile der Schwabentor- und der Kronenbrücke
dankenswerterweise wiederverwendet, aber eben an neuen oder wesentlich
veränderten Brücken.
6. Überdies ist die Fabrikstraßenbrücke die einzige Brücke in reinem Jugendstil, da
die beiden anderen genannten Brücken noch Stilelemente des Späthistorismus
aufweisen.
Im Hinblick auf die dargelegten Fakten bitten wir Sie, den Neubau einer Fabrikstraßenbrücke
abzulehnen und die Renovierung der jetzigen Brücke zu beschließen.
Die über die denkmalpflegerischen Belange hinaus dargelegten Überlegungen bitten
wir, in die Kommunalpolitik zu übernehmen.
Am 10. 10. 1977 spricht sich der Leiter des städtischen Tiefbauamtes, Oberbaudirektor
Batsch, in einer Sitzung mit dem Denkmalamt und der „Arge Stadtbild"
selbst für die Einbeziehung von Gelände, Pylone und Kandelaber in das neue Brückenbauwerk
aus. Die Wiederverwendung ist damit vorbehaltlich der Genehmigung durch
den Gemeinderat und eines Zuschusses der Denkmalpflege gesichert.
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