Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 2651
Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild [Hrsg.]
Freiburger Stadtbild (1981): Aufsätze - Vorschläge - Berichte
1981
Seite: 65
(PDF, 16 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1981-06/0067
Frage der Skulpturenaufstellung noch eine einvernehmliche und sinnvolle Lösung
gefunden werden kann. Was uns dessen ungeachtet Mut zu diesem Antrag macht
ist der Umstand, daß zwischenzeitlich ein Rektoratswechsel stattgefunden hat, und
daß selbst das Universitätsbauamt bestürzt zu sein scheint über das Gebilde, das
sie nach 1970 als fortschrittliche neuzeitliche Architektur guten Gewissens anzupreisen
glaubte.

Unser Antrag richtet sich heute an Sie, einvernehmlich zu prüfen, daß bei den jetzt
anstehenden Abschlußarbeiten an dem Bau der Universitätsbibliothek die Frage der
Standorte der beiden Skulpturen geklärt wird. Dabei gehen wir davon aus, daß die
Wiederaufstellung der Büste Karl von Rottecks unumstritten ist; seine Beziehungen
zur Universität Freiburg als einer ihrer bedeutendsten Lehrer im 19. Jahrhundert lassen
nur einen Standort im Bereich der Universität bzw. der Universitätsbibliothek zu.
Auch der kunstgeschichtliche Wert der 1846 von Zwerger gearbeiteten Büste ist unumstritten
.

Den gleichen Standpunkt vertreten wir bezüglich der Bronzebüste des Grafen August
von Werder, General der Infanterie und Führer des XIV. Armeekorps. Werder erhielt
am 6. Februar 1871 die philosophische Ehrendoktorwürde der Albert-Ludwigs-Uni-
versität. Das Denkmal stand bis 1906 an der Stelle des heutigen Stadttheaters und
dann bis 1947 auf der Hochallee. Seiher befindet es sich im Magazin des Augustinermuseums
. Die Büste ist eine wichtige Arbeit von Alois Knittel aus dem Jahre 1874,
so daß an Stelle der zerstörten Trauffiguren ein anderes Werk dieses bedeutenden
Freiburger Bildhauers, das zudem noch in den Bereich der Universitätsgeschichte
fällt, zusammen mit der Rottecksbüste eine geschichtlich wie kunsthistorische sinnvolle
Aufstellung fände.

Bezüglich möglicher Einwände gegen die Verbindung der Universitätsbibliothek mit
der Büste eines Heerführers sei daran erinnert, daß mit Rotteck und Werder zwei
geistesgeschichtliche Strömungen an der Universität Freiburg im 19. Jahrhundert
symbolisiert werden können: Den liberalen Politiker und Historiker Karl von Rotteck
und den preußischen Heerführer August von Werder. Weltbürgertum und Nationalstaat
, wie sie Friedrich Meinecke so trefflich beschreiben hat, würden durch die Aufstellung
der beiden Büsten erlebbar werden. Es mag auch nicht ausgeschlossen werden
, daß so profilierten Hochschullehrern wie Treitschke und Dove, hiermit zumindest
strömungsmäßig und tendenziell eine Referenz erwiesen wird.

Im übrigen möchten wir nicht ausschließen, daß bei einer akzeptablen Lösung, der
von uns aufgeworfenen Frage eine bescheidene finanzielle Mitwirkung unsererseits
möglich ist.

Einer aufgeschlossenen Prüfung unserer heutigen Anregung sehen wir gerne entgegen
und halten uns für weitere Gespräche beratend zur Verfügung.

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