Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 2651
Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild [Hrsg.]
Freiburger Stadtbild (1984): Aufsätze - Vorschläge - Berichte
1984
Seite: 19
(PDF, 22 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1984-07/0021
Snewlin. 1385 gingen die Ortschaften an das Kartäuser Kloster in Freiburg über,
und 1390 an die Johanniter zu Freiburg, wo sie bis 1806 blieben. Hier ist kein ausgeprägter
Einfluß der Stadt festzustellen, und nicht zuletzt aus diesem Grund entwickelte
sich St. Georgen zu der Gemeinde mit der größten Gemarkung und dem
größten Waldbesitz in der direkten Umgebung von Freiburg.

Das Dorf Zähringen, das zum Reichsgut gehörte, wurde nach dem Aussterben der
Herzöge von Zähringen (1218) von Kaiser Friedrich eingezogen. Durch Verpfändung
kam es 1296 - wie das andere Reichsgut - in die Hände der Grafen von Freiburg
und wurde von diesen im 14. Jahrhundert in Teilen an Freiburger Familien, insbesondere
an die verschiedenen Zweige der Familie Snewlin, verkauft.

Durch die wirtschaftliche und politische Machtentfaltung von Freiburg im 13. und 14.
Jahrhundert und die damit verbundene räumliche Ausdehnung der Stadt gingen viele
Dörfer im Stadtgebiet auf oder gerieten in direkte Abhängigkeit von der Stadt. Damit
war ihnen die Möglichkeit genommen, eigenständige Allmendrechte zu erlangen oder
zu behaupten.

Für die Frage des Eigentumserwerbs ist noch interessant, daß der Graf von Freiburg
in derZeit des Interregnums im Jahre 1245 die Reichsburg Zähringen zerstörte und
alle dazugehörigen Güter bis 1272 in Besitz nahm. 1275 erschien der König mit
Truppen vor Freiburg. 1276 wurde Frieden geschlossen, 1278 zerstörten jedoch die
Bürger von Freiburg nochmals die Burg Zähringen, 1281 wurde nach Belagerung
und Einnahme der Stadt durch den deutschen König ein endgültiger Sühnevertrag
ausgehandelt.

Es ist sehr gut möglich, daß die Stadt spätestens während dieser Auseinandersetzungen
mit dem Reich, bei der sie fest auf der Seite ihrer Grafen stand, endgültig
den Eigentumsanspruch auf den Mooswald - gestützt auf ältere Nutzungsrechte -
durchgesetzt hat, so daß König Rudolf im Sühnevertrag dieses Gebiet nicht mehr
zum Reichsgut ziehen konnte.

In Zusammenhang mit dem Mooswald sind die beiden ehemaligen Waldgebiete
Eschholz und Rotlaub zu sehen. Es handelt sich um Waldungen, die zwischen der
Stadt und dem Mooswald lagen. Das Eschholz erstreckte sich nördlich der Dreisam
zwischen der Stadt und dem Bann von Betzenhausen. Es war dies das direkt westlich
von den Stadtmauern gelegene Gewann. Wie aus einer Urkunde aus dem Jahre 1273
hervorgeht, gehörte das Eschholz zu dem Reichsgut der Herrschaft Zähringen. In der
Urkunde wurde u. a. der Königszins im Eschholz von den Söhnen des Landgrafen
Albert von Thüringen (dieser hatte diese Güter von seinem Schwiegervater, Kaiser
Friedrich II.) dem deutschen Orden geschenkt. Das Eschholz muß also bereits zu dieser
Zeit gerodet gewesen sein, sonst hätten von dort keine Abgaben kommen können.

Der Waldkomplex im Osten der Stadt, am West- und Südabhang des Roßkopfes,
trug im Mittelalter die Bezeichnungen Glasbach (Herderner Wald) und Musbach
(St.-Ottilien-Wald).

Die Waldungen waren endgültig 1346 im Eigentum der Stadt, 1360 werden sie auch
von der Stadt als Pfand eingesetzt.

Hier lassen sich nicht wie im Auewald alte Rechtsverhältnisse nachweisen. Es ist an-

19


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1984-07/0021