Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 2651
Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild [Hrsg.]
Freiburger Stadtbild (1984): Aufsätze - Vorschläge - Berichte
1984
Seite: 66
(PDF, 22 MB)
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neuen vollautomatischen Stellwerks Leutersberg am 12. März 1983 außer Betrieb
gesetzt worden.

2. Die Bahnlinie Freiburg-Breisach

Bestrebungen zum Bau dieser Bahnlinie gehen auf das Jahr 1860 zurück. Am 25. September
dieses Jahres wurde in Colmar ein Komitee gegründet, das eine Denkschrift
herausgab und im Verein mit der Stadt Freiburg den Bau einer »Eisenbahn zwischen
Freiburg und Colmar über Altbreisach, deren Fortsetzung einerseits über den
Schwarzwald nach Ulm und andererseits über die Vogesen zum Anschluß an die großen
Linien München - Wien - Paris« betrieb. Der Bürgermeister von Colmar, Monsieur
H. de Peyerimhoff, berichtete am 21. März 1861 seinem Freiburger Kollegen
Monsieur Fauler, und dem Abgeordneten Dr. Josef Frick in Freiburg: »Der Kaiser
(Napoleon III.) ist persönlich sehr für das Projekt geneigt« aber die »Lauheit unseres
badischen Nachbars« sei dem Projekt nicht förderlich. Nach Überwindung vieler
Schwierigkeiten konnte die Strecke zwischen Freiburg und Altbreisach am 16. September
1871 in Betrieb genommen werden. Verkehrsmäßig besonders günstig traf
es sich, daß gerade in diesem Jahr 1871 das Elsaß als »Reichsland« Bestandteil des
neu gegründeten Deutschen Reiches geworden war, was eine Aufwertung der
Strecke Freiburg-Colmar bedeutete. Der durchgehende Betrieb bis Colmar über die
neue Rheinbrücke wurde am 5. Januar 1878 aufgenommen.

Von einem besonders schweren Eisenbahnunglück auf dieser Strecke auf heutiger
Freiburger Gemarkung, dem schwersten und folgenreichsten in Europa im 19. Jahrhundert
, muß wenigstens kurz berichtet werden. Es ereignete sich am 3. September
1882 im Hugstetter Wald etwagegenüber den Anlagen des Tierhygienischen Instituts.
Ein vollbesetzter Sonderzug mit Besuchern aus Colmar, die an diesem Sonntag
die Stadt Freiburg besucht hatten, entgleiste bei der Rückfahrt nach 20 Uhr wegen
überhöhter Geschwindigkeit bei Gewittersturm. Die leichten Holzwagen der damaligen
Bauart zersplitterten und schoben sich ineinander. Das Unglückforderte 64 Tote,
102 Schwerverletzte und eine große Zahl leichter Verletzter. Interessant ist, daß
auf Grund dieses Unglückes im Lokomotivbau eine vordere nicht angetriebene
Laufachse eingeführt wurde, weil dadurch ein ruhigerer Lauf der Maschine erreicht
und die Entgleisungsgefahr herabgesetzt wird.

Auf Freiburger Gemarkung gibt es nur 2 Gebäude an dieser Strecke, die nachstehend
aufgeführt werden.

a) Stellwerk Heidenhof, erbaut 1904 in Verbindung mit dem Neubau der Güterbahn
. Es liegt im Gleisdreieck zwischen der durchgehenden Strecke von Hugstetten
zum Hbf. Freiburg und den beiden Gleisbögen, die nach Norden und Süden
auf die Güterbahn führen. Das Gebäude zeigt Jugendstilelemente an den
Giebeln und am Treppengeländer der Außentreppe.

b) WW-gebäude im Wolfwinkel, erbaut 1880. Es war ein einfaches Schrankenwärterhäuschen
, das heute, weil der Übergang unbeschrankt mit Warnblinkanlage betrieben
wird, nur noch als normales Wohnhaus dient.

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