Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 2651
Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild [Hrsg.]
Freiburger Stadtbild (1984): Aufsätze - Vorschläge - Berichte
1984
Seite: 93
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1984-07/0095
setzen als ein möglicher geistlicher Gewinn. Es soll dabei nicht bestritten werden,
daß es einer einfühlsamen Bauverwaltung möglich wäre, eine architektonisch
vertretbare neue Lösung durchzuführen. Sie kann aber die aufgezeigten Nachteile
nicht ausgleichen.

4. Das von den Befürwortern eines Chor-Neubaues gelieferte Argument, der Chor
wäre sowieso auch im Arnold'schen Stilempfinden zu klein, muß als durchsichtige
Tendenz und Anmaßung gegenüber einem anerkannten Baumeister zurückgewiesen
werden. Arnold wäre sehr wohl in der Lage gewesen, wie zahlreiche
Bauten in Oberbaden zeigen, einen größeren Chorraum zu errichten, wenn
er diesen aus konzeptionellen und maßstäblichen Gründen für richtig gehalten
hätte. Die besondere topographische Lage des Zähringer Kirchplatzes, sein
Herauswachsen aus einer Bergnase, rechtfertigen jedoch den Weg, den Arnold
beschritten hat und zeigen ihn als einen einfühlsamen Baukünstler.

5. Lediglich der Vollständigkeit halber soll auch an dieser Stelle auf die Beeinträchtigung
der mehr als Hundert Jahre alten Platane hingewiesen werden, die bei
einem Chorneubau eintreten würde.

6. Hinsichtlich der postulierten Genehmigung durch die Denkmalschutzbehörde für
den Abbruch des jetzigen Chores ist festzustellen, daß diese Zustimmung nicht
aufgrund gewonnener historischer oder baugeschichtlicher Einsicht gegeben
wurde, sondern weil die gesetzlichen Bestimmungen eine Ablehnung des Antrages
der Kirchenbehörde nicht zulassen. Das Denkmalamt ist gehalten, von der
Kirchenbehörde vorgetragene liturgische Argumente zu berücksichtigen, selbst
dann, wenn man diese nur als vorgegeben zu empfinden vermag. Wir halten es
in der Tat für wenig aufrichtig, hieraus eine Zustimmung aufgrund fehlender baugeschichtlicher
Qualität herleiten zu wollen.

7. In dem Rundbrief der Pfarrgemeinde ist erwähnt, daß St. Blasius die einzige Kirche
im Stadtdekanat Freiburg sei, die sich noch mit einem Provisorium aufgrund des
2. Vaticanums begnügen müsse. Wir sollten Gott dafür danken, und die Pfingstzeit
mit den durch sie verheißenen Gaben zwingt diesen Schluß geradezu auf, daß
aufgrund besserer Einsicht oder fehlender Geldmittel der Kelch der Purifizierung
aufgrund einer falschen Auslegung der Handreichungen des 2. Vatikanischen
Konzils an St. Blasius in Zähringen vorübergegangen ist. Lehrstücke für die Fehlinterpretation
bilden die »Renovierungen« von St. Ottilien, Liebfrauen, St. Urban,
St. Michael und St. Georg!

8. Um die in den genannten Kirchen zutage getretenen Auswirkungen zu verhindern,
bitten wir die Pfarrgemeinde St. Blasius und das Erzbischöfliche Ordinariat dringend
, eine christlich-menschliche und der Struktur der Pfarrkirche St. Blasius
angemessen&Lösung zu finden. Auch wir verschließen uns nicht der Einsicht, daß
ein Zelebrationsaltar unter gleichzeitiger Beinhaltung des bisherigen Hochaltars
notwendig ist. Der hierfür benötigte Raum läßt sich jedoch durch kaum spürbare
Eingriffe gewinnen, indem der Zelebrationsaltar nach Westen vorgesetzt und die
Treppenstufen entsprechend verändert werden. Hierfür bedarf es höchstens der
Wegnahme von 2 x einer oder 2 x einer halben Bankreihe. Da bei den normalen
Gottesdiensten, der 8-Uhr.Messe und 10-Uhr-Messe, die Kirche bei weitem nicht

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