Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1987-08/0034
die Strecke Todtnau - Halden unterstützen wird. Jedenfalls müssen alle Kräfte zusammenhelfen
, wenn etwas erreicht werden soll.

2.1.1914: In der Sitzung der Kommission berichtet Oberbürgermeister Dr. Emil Thoma, daß
die lange Verzögerung hauptsächlich in dem Wechsel der Stelle des Oberbürgermeisters liege
, die ein sehr umfangreiches Studium der Akten notwendig gemacht habe. Vor allen Dingen
müsse über die Grundfrage des Systems der Bahn entschieden werden. Für den Schauinsland
ist eine Standseilbahn oder eine Seilschwebebahn nicht geeignet, da die Leistungsfähigkeit
nicht gesteigert werden kann. Auch können diese Bahnsysteme an den beiden Endpunkten
nicht fortgesetzt werden. Eine kontinuierliche Seilschwebebahn kann wegen der Gefährlichkeit
und Unerprobtheit ebenfalls nicht in Betracht kommen. So verbleiben an Bahnen
mit steigerungsfähiger Leistungsfähigkeit eine Zahnrad- oder eine Adhäsionsbahn. Die Zahnradbahn
hat folgende Nachteile: 1) Die große Breite der Wagen, 2) die Schwierigkeit der Einführung
in die Stadt sowie der Fortsetzung am oberen Ende nach Todtnau und 3) die zweifelhafte
Rentabilität (Zuschuß bis zu 50 000.-M). Die Reibungs- oder Adhäsionsbahn gibt zu folgenden
Bedenken Anlaß: 1) Nachteile für die Waldgebiete und zwar Erschwerung der Beför-
sterung, 2) Gefahr durch Baumfall, 3) Unschönheit der Schneise, 4) Eintönigkeit der Fahrt und
5) große Höhe der Anlagekosten. Die Höhe des Staatszuschusses ist noch unbestimmt.
Günstig ist jedoch in dieser Hinsicht die Stimmung der Badischen Ständekammer, die in der
Regel mehr zu bewilligen geneigt ist als die Regierung. Zu beachten ist auch das Drängen der
Stadt Todtnau sowie die bejahende Haltung des Geschäftsleitenden Vorstandes des Bürgerausschusses
für eine Adhäsionsbahn nach Todtnau. Zusammenfassend empfiehlt der Oberbürgermeister
, sich zunächst auf die Linie nach Todtnau zu beschränken, zum Feldberg
hinüber aber nur den längst geplanten Fahrweg mit Hilfe der beteiligten Kreise zu verwirklichen
. Die Kommission entscheidet sich für den Bau einer Adhäsionsbahn von Freiburg über
den Schauinsland nach Todtnau. Die Einbeziehung der Bahn Zell - Todtnau in das Unternehmen
wird grundsätzlich gutgeheißen, die endgültige Entscheidung jedoch von dem Ergebnis
der weiteren Verhandlungen mit der S.E.G. abhängig gemacht.

7.1.1914: Der Stadtrat stimmt dem Bau einer Adhäsionsbahn vom Hauptbahnhof über Merzhausen
, Au und Horben zum Schauinsland zu, wobei eine Weiterführung nach Todtnau vorgesehen
ist. Die Vorschläge der Kommission werden angenommen und bilden die Grundlage
für die weiteren Verhandlungen. Da es sich bei diesem Projekt überwiegend um fremde Gemarkungen
handelt, wird ein gemischt kommunaler Betrieb durch eine Gesellschaft dem
reinen Kommunalbetrieb vorgezogen. Die Straßenbahndirektion wird beauftragt, a) ein generelles
Adhäsionsbahn-Projekt Freiburg - Todtnau aufzustellen, b) Verhandlungen mit der
S.E.G. wegen dem Fortfall der Linie nach dem Feldberg zu führen, c) zu erkunden, unter welchen
Bedingungen die S.E.G. die Bahn Zell - Todtnau in die neu zu gründende Gesellschaft
übergeben wird und d) Verhandlungen einzuleiten, ob und in welcher Höhe Staatszuschüsse
zum Bau der Bahn zu erwarten sind.

14.1.1914: Die Straßenbahndirektion teilt den Gemeinden Merzhausen, Au, Sölden, Wittnau,
St. Ulrich, Horben, Hofsgrund, Muggenbrunn, Aftersteg, Todtnauberg und Todtnau mit, daß
der Stadtrat nicht abgeneigt ist, eine Verlegung der Schauinslandbahn über Merzhausen, Au
und Horben sowie die Fortsetzung bis Todtnau in Erwägung zu ziehen, wenn a) ein namhafter
Staatszuschuß gewährt, b) die Gemeinden das Gelände kostenfrei abtreten und c) einen entsprechenden
Beitrag zu den Baukosten der Bahn leisten.

32


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1987-08/0034