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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1987-08/0089
Richtung Bergstation. Den zurückgebliebenen Festgästen sowie den Gästen der ersten drei
in der Bergstation ankommenden Kabinen werden inzwischen kleine Brötchen mit Cherry
oder Malaga gereicht. Nach der Ankunft besichtigen die Gäste unter Führung von Mitgliedern
des Aufsichtsrates der S.A.G. die Bergstation. Die letzten erreichen die Bergstation gegen
13 Uhr. Wegen der beschränkten Raumverhältnisse werden die Ehrengäste im erweiterten
Berghotel Schauinsland (Rasthaus) und im Restaurant der Bergstation verteilt. Beide Lokalitäten
sind durch Lautsprecher untereinander verbunden. Zum geladenen Frühstück werden
serviert: 1) Klare Ochsenschwanzsuppe in Tassen, 2) Rheinsalm, Sauce Mousseline und
Neue Kartoffeln, 3) Masthuhn, gebraten und Junge Gemüse sowie Salat, 4) Fürst-Pückler-
Bombe. Dazu werden 1929er Müllheimer Reggenhag und 1929er Weißherbst aus den Kellereien
der Heiliggeistspitalstiftung ausgeschenkt. Oberbürgermeister Dr. Bender entbietet
anschließend den Anwesenden den Gruß der Stadt und stellt fest, daß nur der Hilfe vom Staat
und der Volksvertretung des Landes die schnelle Vollendung des stolzen Werkes zu verdanken
ist. Mit einem Hochruf auf die Bevölkerung Freiburgs und einem Trinkspruch auf das
Wohl des Landes Baden beschließt er seine Rede. Dann ergreift Staatspräsident Dr. Schmitt
das Wort. »Gewaltiges ist hier geschaffen worden!« Er überbringt die Grüße der Badischen
Staatsregierung mit der Zusicherung, daß das Werk von ihr auf das äußerste geschätzt wird.
Sein Dank gilt den Ingenieuren und Technikern, deren Mut und Fähigkeiten es zu danken ist,
daß die Schauinslandbahn trotz mancher Schwierigkeiten vollendet dasteht. Dabei ist es eine
besondere Freude, daß Mitglieder des Lehrkörpers der Technischen Hochschule Karlsruhe
hierbei führend mitgewirkt haben. Der Staatspräsident beglückwünscht zu der neuen Bahn,
die einzig in der Welt dasteht, und schließt seine Ausführungen mit einem Hoch auf das
deutsche Vaterland. Dann begrüßt Landeskommissar Schwörer Dr. Niederhauser, den Präsidenten
des Regierungsrates des Kantons Basel-Stadt. Dr. Niederhauser erwidert, daß
die Schauinslandbahn ein Zeichen des Friedens und des Fleißes des deutschen Volkes ist.
Reichsbahnpräsident Freiherr von Eltz-Rübenach überbringt die Grüße der Reichsbahndirektion
Karlsruhe und bemerkt unter allgemeiner Heiterkeit, daß die Reichsbahn wegen der
hohen Kosten leider nicht in der Lage ist, die schönsten Gebiete des deutschen Landes zu
erschließen, das müsse sie schon anderen Seiten überlassen. Er wünscht der Bahn, daß das
Seil ständig die höchstzulässige Belastung zu tragen hat. Weitere Glückwünsche bringen
Oberpostdirektor Kipphan sowie Präsident Lämmlein von der Oberpostdirektion Karlsruhe
dar, der wünscht, daß die Bahn eine Quelle des Segens für Freiburg und den Schwarzwald
werden möge. Hotelier Haas betont, daß das Hotelgewerbe die Bahn für alle Zeit unterstützen
wird. Für die Universität spricht Rektor Prof. Dr. Dragendorff die Versicherung aus,
daß auch Lehrkörper und Studentenschaft die Errichtung der Bahn begrüßen. Sie werde der
Universitätsstadt Freiburg von großem Nutzen sein. Nach einem Trinkspruch auf die Damen
von Stadtverordnetenvorstand Max Mayer schließt sich eine Rede von Rechtsanwalt
Dr. Graff an, der betont, daß er sich nur für die Idee einsetzte und nicht für das System. Direktor
Vohmann von der Firma Heckel dankt bewegt für die vielen Worte der Anerkennung. Im
Namen der Auslandspresse gibt Redakteur Kürzemann aus Holland seinem Erstaunen
Ausdruck über das hervorragende Werk, das Deutschland in schweren Schicksalstunden
geschaffen hat und das ein Zeugnis dafür ist, daß Deutschland mit Mut und Tapferkeit seinen
Weg zum Wiederaufstieg verfolgt. In einer Erwiderung auf die Ausführungen von Dr. Graff
erklärt Chefredakteur Färber, daß es selten möglich ist, die Presse als allgemeinen Ausdruck
der öffentlichen Meinung zu bezeichnen. Diese ist nur in schweren Zeiten der einmütige Ausdruck
der öffentlichen Meinung. Wenn die Freiburger Presse gegen das Projekt der Schau-

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