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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1987-08/0098
Fahrgastzahlen

Obwohl in der Regel mit 6 statt mit 10 Kabinen geschwebt wird, haben die Fahrgastzahlen im
Jahr 1985 um 18% zugenommen, was für die Leistungsfähigkeit der Bahn in ihrer jetzigen
Konzeption spricht.

Finanzierung

Für die Umrüstung sollen 7,9 Millionen DM aufgewandt werden, während der Nachbau der
alten Kabinen lediglich Kosten von 6,1 Millionen DM erfordern würde. Nach uns zuteil gewordenen
Auskünften sollte der Nachbau schon für 4 Millionen DM erreichbar sein. Allein diese
Relation rechtfertigt den Bestand der Bahn und keine Investition in eine ungewisse Zukunft.
Selbst die V.A.G. rechnet langfristig mit einem Betriebsdefizit (ohne Kapitalkosten) von mindestens
0.5 Millionen DM. Zu keiner Zeit wurde für die teilweise Vernichtung eines Kulturdenkmales
ein so hoher Finanzierungsbedarf in Ansatz gebracht. Im übrigen beweist das
Vorgehen der V.A.G. einmal mehr, daß unterlassene Investitionen immer teurer sind als
getätigte. Hätte man spätestens ab 1984 jährlich zwei Kabinen nachgebaut, wäre die Erneuerung
mit einem vertretbaren finanziellen Aufwand von 4 Millionen DM 1988 abgeschlossen
gewesen.

Geschichte

Bei der Schauinslandbahn handelt es sich um die erste Großkabinen-Seilschwebebahn der
Welt nach dem Umlaufsystem. Sie ist in Europa einmalig. Nach dem 2. Weltkrieg wurde lediglich
in Venezuela das System zweimal nachgebaut, und dies als »Hochleistungs-Personen-
Seilschwebebahn« wegen der besonderen Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit. Kein
geringerer als Oskar von Miller, der Begründer des Deutschen Museums in München, hat sich
1931 bei einem Besuch in Freiburg höchst anerkennend über diese »technische Meisterleistung
deutscher Wertarbeit« geäußert.

Gutachten

Der Umstand ist nicht zu übersehen, daß die Auswahl der Gutachter schwerpunktmäßig mit
dem Ziel der Umrüstung auf eine Kleinkabinenbahn getroffen wurde. Die Zahl der Gutachten
und ihre Gewichtung verstärken diesen Eindruck. So wurde auch der Hersteller der Bahn, die
heute noch im Verbund mit der Firmengruppe P.H.W, bestehende Firma Heckel, spät zur
Angebotsabgabe aufgefordert. Bezeichnend ist auch, daß das Institut für Fördertechnik an
der Universität Karlsruhe, das 1930 den Bau der Bahn sachverständig begleitete, überhaupt
nicht um Stellungnahme gebeten wurde.

Kleinkabinenbahn

Derartige Bahnen gibt es in reizvoller Landschaft zu Dutzenden in einer erreichbaren Nachbarschaft
, so daß diese Form der Seilbahn, im Gegensatz zur originalen Schauinslandbahn,
keine Attraktion darstellt. Kleine Kabinen verursachen , insbesondere bei älteren und behinderten
Menschen Beförderungsängste, Ängste auch wegen des bei Kleinkabinen bedrohlicher
empfundenen Abstandes zwischen Erde und Kabinenboden, so daß diese für Freiburg
wichtige Zielgruppe die Bahn künftig meiden wird. Nicht nur für diese, sondern für alle Personen
tritt eine Erschwerung beim Ein- und Aussteigen ein. Die Kleinkabinenbahn kann nur
durch einen besonderen Kupplungsvorgang kurzzeitig zum Halten gebracht werden. Auch
dieser Umstand führt eher zu einer Abnahme als zu einer Zunahme der Benutzer. Besondere

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