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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1994-10/0014
Kam

H.M. Schärf

Der 53jährige Architekt und
Kunsthistoriker Hartmann Manfred
Schärf hat im Auftrag des Eb-
neter Schloßherrn Nikolaus von
Gayling die Historische Reithalle
von Freiburg-Littenweiler über die
Dreisam hinweg in den Schloßpark
von Ebnet versetzt.

BZ: Die Demontage
und
der Wiederaufbau
eines Holzschuppens
zählt
sicher nicht zu
den kreativen
Aufgaben, die
ein Architekt als
besondere Herausforderung
empfindet...

Schärf: Ich bewertete
diese
Aufgabe nicht so sehr als Architekt,
sondern als Kunsthistoriker. Diese
1926 erbaute Halle aus Schwarzwälder
Tannenholz ist schließlich ein
reizvolles Zeitdokument, das von
der einstigen Reit- und Kavallerie-
Ausbildung kündet. Interessant ist
vor allem die Bohlenkonstruktion
der Binder. Große Konstruktionsteile
mußten auf einem weiten Umweg
über die Dreisam gebracht werden.
Der Transport dieser Teile auf der
Schwarzwaldstraße war streckenweise
eine mühsame Sache.

BZ: Sie hatten sich beim Umsetzen
des Gebäudes offenkundig auf
technische Details zu konzentrieren
...

Schärf: Nicht allein. Vielmehr hatte
ich mich auch in die Entstehungsgeschichte
hineinzudenken, um die
Halle wieder auf den Urzustand zurückzuführen
. Nach dem Krieg
nämlich, als sie zum Filmatelier umgemünzt
wurde, hat man einiges

Beiwerk hinzugefügt, das die ursprüngliche
Architektur verfälschte.

BZ: Haben Sie hier zum ersten
Mal einen Bau versetzt?

Schärf: Oh nein. Die Luftliniendistanz
zwischen dem ursprünglichen
und dem jetzigen Standort der Halle
umfaßt ja nur 300 Meter. Ich aber
habe im vergangenen Jahr drei Gebäude
über die Entfernung von
mehreren tausend Kilometern verpflanzt
: Pfälzer Fachwerkhäuser,
die nun in einem Freilichtmuseum
in Virginia stehen und dort vielen
Amerikanern, die von Pfälzer Herkunft
sind, ein liebenswertes Stück
Heimat bedeuten. erl.

Badische Zeitung vom 1. Juni 1992

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