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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1994-10/0035
Nach dem Zweiten Weltkrieg überstand das Gebäude eine gefährliche Phase: Es wurde
beantragt, die hinter der Schule liegenden Privatgärten zu beschlagnahmen und die
Schule nach Westen zu erweitern. Abriß des Treppenhauses und Aufstockung des
gesamten Daches. Und dann alles möglichst mit Alu, Glas und Beton! Zum Glück scheiterten
diese überzogenen Pläne an den finanziellen Möglichkeiten, es wäre eine bauliche
Karikatur entstanden. Da bis jetzt ohnehin drei weitere Gewerbeschulen gebaut werden
mußten, hätte man das Gebäude in der Kirchstraße völlig unnötig verhunzt!

In Erkenntnis seines Wertes hat die Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild schon
1975 die Unterschutzstellung des Gebäudes beantragt, 1986 erfolgte sie dann durch das
Landesdenkmalamt.

Damals zog man völlig unnütz und für viel Geld unter alle Decken große Stahlträger ein.
Nicht etwa, weil diese baufällig geworden wären, nein: Neue Gesetze schrieben eine
höhere Tragfähigkeit vor. Also wurden die Decken verstärkt, nur, damit sie den neuen
Bestimmungen entsprachen. Man sollte solche pauschal verordneten Maßnahmen
zuerst auf ihren Sinn hin überprüfen, bevor man in Überaktivitäten gerät. Man sollte
zuerst einmal feststellen, inwieweit bei denkmalgeschützten, historischen Bauten nicht
Kunsthistoriker, Architekten, Statiker und örtliche Baubehörden im Einzelfall viel zweckmäßigere
Entscheidungen treffen könnten.

Nun scheint es, als würde die für 1994 zugesagte Renovierung des Gebäudes endlich in
Angriff genommen. Kein fröhliches und arbeitsames Leben herrscht jetzt mehr in seinen
Mauern. Es ist daher zu hoffen, daß eines der ältesten und traditionsreichsten Häuser

Bild 15. Die ehemals farbenfrohen
Fresken und
Graffiti am Nordflügel galten
Lehrzwecken. Heute
sind sie völlig verwittert
und in Verfall begriffen.
Der noch vorhandene Entwurf
zeigt die Motive mit
den Inschriften: Des Meisters
Lohn(links), des
Gesellen Ehr(rechts): In
der Mitte: Handwerk hat
güldenen Boden.

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