http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtteile2007/0147
Kirche St. Peter und Paul
schichtlich vorzeigbaren Ortsentwicklung im bisherigen
Gebäudeensemble an dieser historischen
Stelle rund um den Bollhof keine unersetzliche
Perle fehle.
Zunehmend entstehen im alten Ortsetter auch Systembauten
mit auswechselbarem Erscheinungsbild
in der Gestaltung von Außenfassaden - Aller-
weltsbauten ohne besonderen Charakter nivellieren
zunehmend das Ortsbild. An
manchen Stellen haben typisierte,
geschichtslose Einheitsformen
die historische Substanz und althergebrachte
Erscheinungsbilder
verdrängt. Es wird in Zukunft bei
den Planern, bei den Architekten
und bei den Genehmigungsbehörden
ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl
erforderlich sein,
um altherge-brachte und moderne
Bauformen miteinander in
Einklang zu bringen. Ein erschreckendes
Beispiel, wie sich
kommerzielles Profitdenken
beim Gestalten von Bauwerken
unter Protest der Bürgerschaft
Platz und Raum schafft, ist das
Projekt der früheren „Roth/Hoy-
er-Villa" an der Ecke von Andreas-
Hofer-Straße 138/Cardinalweg.
Anstelle des 1928 errichteten einzelstehenden
Villengebäudes mit
einem exklusiven Treppenaufgang
entstehen hier derzeit Reihenhäuser
. Die Bürger empfinden
diese Bebauung zumindest
als „zwiespältig". Einerseits vermindert
die Nachverdichtung die
Überplanung von bisher unberührten
Flächen, andererseits bewirkt
jedes Bauvorhaben im Ortsgebiet
mehr Verkehr und verändert
das gewohnte Ortsbild. Auf
diesem Weg schaukelt sich die Bebauungsdichte
im Lauf der Jahre hoch - auf dem 2.430 Quadratmeter
großen Grundstück wird viel Wohnfläche
entstehen, und es wird kein Ausgleich sein für
das ehemals einmalige ortsbildprägende Villengebäude
, in dem über viele Jahrzehnte die Landarztpraxis
von Dr. Erwin Roth und von 1951 bis
1986 von Dr. Rudolf Hoyer die einzige medizinische
Anlaufstelle für St. Georgen war.
Foto: Arnd Henke
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