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Das Rathhaus und die alte Universität.
ebener Erde unter dem grossen Rathssaale bildet heute noch ein
weites, düsteres Gelass, das nach oben mit dem ersteren durch einen
kleinen Schieber t___ yr -, zweite grössere
Oeffnung vor
den in letzter Instanz
entscheidenden
Rath hinin
Verbindung
stand. Wie die.
Ueberlieferung
berichtet und
auch die Bemalung
der Holzdecke
mit Sinnbildern
des jüngsten
Gerichtes
andeutet, soll daselbst
die grosse
Gerichtsstube
mit der anstos-
senden Folterkammer
gewesen
sein, aus welcher
die Angeklagten
aufgezogen wor-
den seien. Eine
genaueBeaugen-
scheinigung hat
jedoch keine bestimmten
Anhaltspunkte
hiefür
ergeben.
Der Bau,
in den Rathsprotokollen
von
nun an das
»neue rothus«
durch eine ü—'—^-~-:1*"J genannt, mit der
schönen Treppenbrüstung im Renaissancestile nebst dem anstossenden
gedeckten
Ver-
bind-
ungs-
gange
wurde
laut
einer
daselbst
ange-
bracli-
ten Inschrift
im Jahre
1552 beendigt
.
Bei
demVor-
derbau,
die
Kanzlei
trp-
nannt,
begnügte
man
sich
noch
einige
Jahre
mit Ausbesser
ungen
,
wie es denn überhaupt nicht im ursprünglichen Plane gelegen zu haben
scheint, den ganzen Rathshof von Grund aus neu aufzurichten. Allein als
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