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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/frey1898/0030
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II. Seelenglaube und Seelenkult.

mentliclien Wissenschaft Anspruch auf historische Wahrheit
erheben kann. Zu dem Zweck ist vor allem die Frage nach
der Entstehung- des Seelenkultes zu erledigen.

IL Seeleuglaube und Seelenkult.

Nach der Gen. 2, 7 zu Grunde liegenden Vorstellung
dachte sich der Hebräer den lebenden Menschen als durch
die Kraft der nn oder riDt^J *) belebte rpn tpsi Der letztere
Ausdruck bezeichnet hienach nicht einen Teil des Menschen,
sondern das Wesen des lebenden Menschen; dieser ist rpn tp'sj.
Da der Mensch nun dieses ist nicht nur nach seiner geistigen
Seite, sondern nach seinem ganzen geistleiblichen Bestände,
so ist klar, dass es nach dieser Anschauung für den Menschen
ein Leben nur innerhalb der iwn geben konnte, d. h. nur
nach seinem ganzen geistleiblichen Bestände.2) Der Tod als
Aufhören des Erdenlebens ist Aufhebung dieses Bestandes,
der Mensch hört durch das Sterben auf eine rpn tsteJ, nicht
aber zugleich eine atej zu sein. Das geschieht (nach ip 176,
4; Koh. 12, 7) dadurch, dass die nn den Leib verlässt. Hienach
erscheint die nn als das belebende Prinzip. Damit
stimmt überein, dass bei anderen todähnlichen Erscheinungen

x) Nach Gen. 6, 17; 7, 15 identisch.

2) Hienach ist deutlich, warum in der Folgezeit, als sich eine Vorstellung
von einer Wiederbelebung des verstorbenen Menschen entwickelte,
diese Wiederbelebung nur durch Restituierung des geistleiblichen Bestandes
des Menschen, also durch Leibesauferstehung vermittelt gedacht
werden konnte.


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