Universität Freiburg, Musikwissenschaftliches Seminar, Bibliothek, Frei 14: V/230/GLAR/1 (R)
Glareanus, Henricus Loriti; Bohn, Peter [Übers.]
Glareani Dodecachordon
Leipzig, 1888
Blatt: 1
(PDF, 100 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Drucke des Humanismus und der Reformationszeit

  (z. B.: IVa, 130a, IVb, 130b; Achtung: bei Originalseitenzählung "IIII" muss hier "IV" eingegeben werden)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/glareanus1547a/0013
DODECACHORDON.

Erstes Buch.

Erstes Kapitel.
Die Einteilung und Erklärung der Musik.

Die Musik/ist eine zweifache, eine theoretische und eine praktische. Erstere beschäftigt
sich mit der Betrachtung der musikalischen Dinge und ist nach Boethius Buch I, Kap. 2 eine
dreifache, nämlich: 1. eine Musik des Weltalls, welche die Übereinstimmung der ganzen "Welt
und ihrer Teile betrachtet, 2. eine menschliche Musik, welche das Verhältnis des Körpers
und der Seele und deren Teile untereinander behandelt, und 3. eine Musik, welche auf Instrumenten
beruht; und "über diese Musik handelt derselbe Autor in fünf Büchern. Die
praktische Musik besteht in der Ausführung des Gesanges und erstreckt sich auf den Rhythmus
, auf das Metrum und auf die Töne. Die Töne werden teils durch Instrumente, deren es
verschiedene giebt, und teils durch die menschliche Stimme hervorgebracht, über welche wir
jetzt hauptsächlich handeln werden, nämlich über die zum Singen eingerichtete Musik. Diese
ist ferner zweierlei: einfach und einförmig, wie wir sie jetzt durchgehends in der Kirche
gebrauchen, und von welcher die musica plana oder der gregorianische Choralgesang handelt, und
verschieden und mannigfaltig, Figtiral- oder auch Mensuralmusik genannt. Weil über letztere
nach meinem Wissen bei den Alten Bestimmtes sich nicht findet, werde ich in dem Spätem
den Mitteilungen der Autoren unserer Zeit folgen.

Erklärung der theoretischen Musik.

Die theoretische Musik ist die Fähigkeit, welche die Irifterschiede der höheren und
tieferen Töne mit dem Gefühle und mit dem Verstände abwägt. Boethius Buch 5, Kap. 1.

Erklärung der praktischen Musik.

Die praktische Musik ist die Fertigkeit, richtig zu singen. FL Augustinus.

— Zweites Kapitel t

Die Anfangsgründe der praktischen Musik.

Da die Mathematik überhaupt auf Darlegung beruht und weder die Dinge an sich
besprochen noch die 'izmfte' geschrieben werden können, ßo haben die Musiker für die Töne

Glareari's Dodecachord 1547.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/glareanus1547a/0013