Universität Freiburg, Musikwissenschaftliches Seminar, Bibliothek, Frei 14: V/230/GLAR/1 (R)
Glareanus, Henricus Loriti; Bohn, Peter [Übers.]
Glareani Dodecachordon
Leipzig, 1888
Blatt: 136
(PDF, 100 MB)
Bibliographische Information
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Drucke des Humanismus und der Reformationszeit

  (z. B.: IVa, 130a, IVb, 130b; Achtung: bei Originalseitenzählung "IIII" muss hier "IV" eingegeben werden)



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Zweites Buch. Neununddreifsigstes Kapitel. Ermahnung an die Phonascen über die Erfindung der Tenore.

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po-tes, ver-tis mi-nas? Et me re-mor-su-rum pe-tis? etc. Ca - ve, ' ca - ve, Namque in ma-los a - sper-

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ri - raus Pa - ra - to tol-lo cor - mi - a.

Es wäre eigentlich genug- der Spielerei in diesem Modus, doch wollten wir noch ein
Beispiel des phalecischen Versmafses beifügen, da Aurelius Prudentius in demselben den ebenso
feinen als ganz christlichen Hymnus nach der Mahlzeit der Nachwelt hinterlassen hat. Da er
diesen tristrophisch eingerichtet hat, werden wir passend eine Harmonie für je drei Verse
geben, bei welcher es nicht darauf ankommt, welchen man in Rücksicht auf das Gehör dem
anderen vorsetzt. Es ist aber die Quinte der zwei Modi, des Dorius und des Hypodorius,
oder wenn man will, des Aeolius und Hypoaeolius mit einem unten angefügten Ton, was sich
auch an den folgenden Beispielen zeigen wird.

Melodie eines phalecischen Gesanges.

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Po-scit vi - sce - ri - bus ci-bo-que sumpto Quem lex cor-po - ris im - be - eil - la po - seit Laudem lingua









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De - o Pa-tri re - pen-dat.

So auch folgende Stelle. des Martial:

Vitam, quae faciunt beatiorem

lucundissime Martialis haec; sunt;

Res non parta labore, sed relicta etc.
Ferner soll Robertus Gaguinus nicht lange vor unserer Zeit, ein Mann von nicht unbedeutendem
Rufe, der auch der Gründer der französischen Geschichte genannt worden ist, eine Harmonie
zum elegischen Versmafs in derselben Quinte der genannten Modi komponiert haben voll
Rührung und Thränen und daher für das Elegische ganz passend. Es tritt aber in ihrer Mitte
eine Diminutio der Mensur ein, die man gewöhnlich Tripla, wir aber das trochäische Mafs nennen,
worüber ausführlicher in dem folgenden Buche. Es stehe folgendes Beispiel aus Boethius.

Melodie eines elegischen Gesanges von Robert Gaguinus.

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Car-mi-tfa qui quem-dam stu-di- o flo-ren-te per - e - gi Fle-bi-lis heu moestos co-gor in - i - re Mo-dos.

Hier ' hörten wir ganz und gar die Trauer sehr geistreich ausgedrückt. Weil jedoch
dieses Versmafs auch auf andere Dinge angewendet zu werden pflegt, glaubten wir eine zweite
Form beifügen zu müssen, die zwar bewegter aber ebenso überall passend ist. Es diene aber
dazu folgendes Beispiel aus Ovid. ,

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3

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For-ma bo-num fra- gil' est, quantanque acce-dit ad an-nos Fit mi-nor, et spa-ti - o car-pi-tur il - ]a su - o

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Noh Semper vi - o - lae, Nec Semper Ii - H - a flo-rent, Et ri - get a-mis-sa spi-na re - Ii - cta ro - sa.

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