http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/goettingen1874/0094
92
An
Zwei Racenschädel
im Museum zu
Gemessen von Dr. J. W. S p e n g e 1 und
Laufende
Nummer.
Herkunft.
Geschlecht.
L.
B.
b.
H.
C.
Sb.
Schb.
1
168
142
89
141
487
121
114 oder
124
Nashville.
2
171
160
98
137
521
118
127
3
172
144
92
142
500
129
113
Nr. 1. „Indianer - Schädel von der alten aztekischen Eace, hei Nashville in Tennessee von Gl. Troost ausgegraben,
ähnlich einem, der in Morton's „Crania Americana", pag. 224, beschriehen und pl. 55 abgebildet ist. Vom
Finder dem Dr. Eerd. Roemer, von diesem dem Museum zu Hildesheim geschenkt." Schädel wohl erhalten
, mit Unterkiefer; von reifem Alter. Eechter Jochbogen durchbrochen. Asymmetrisch deformirt: Hinterhaupt
von links und hinten nach rechts und vorn stark eingedrückt. Ossicula Wormiana in der Lambdanaht.
Nr. 2. „Schädel eines jungen (?) Alfuren von Celebes." Geschenk von Herrn Dr. Muhlert. Sehr schön erhaltener
Schädel (vermuthlich von einem erwachsenen Negrito herrührend. Siehe Virchow's Mittheilungen über künstlich
geformte Negrito-Schädel in den Sitzungsberichten der Berl. Anthrop. Ges. 1872, S. 204, 1874, S. 216
und Biedel ebendas. 1875, S. 11) mit Unterkiefer. Künstlich deformirt: Das Hinterhaupt stark abgeplattet,
steil abfallend; nahezu symmetrisch. Linker Keilbeinflügel durch einen breiten Fortsatz der Schläfenschuppe
vom Scheitelbein ausgeschlossen, rechts ein os fonticuli. An der Hinterhauptsschuppe beiderseits ein Eest einer
„sutura Incae". Ossicula Wormiana in der Lambdanaht. Die oberen Schneidezähne sind vorn und senkrecht
zur Achse angeschliffen und von Betel geschwärzt.
Nr. 3. „Malaye von den Banda-Inseln." Dazu ein ganzes Skelett. Geschenk des Herrn Dr. Muhlert. Sehr schön erhalten
. Der Schädel ist fast vollkommen symmetrisch, er hat einem bejahrten Manne angehört. Der Alveolar-
rand des Oberkiefers ist senil atrophirt, nur links ist ein Prämolar erhalten; im Unterkiefer fehlen alle Zähne.
Skelett-Maasse: Höhe des montirten Skelettes 1,580m; rechter numerus 310, linker numerus 307; rechter radius
237, linker radius 228; rechtes femur 438, linkes femur 435; rechte tibia 346, linke tibia 348; Becken: Conjugata
109: Querdurchmesser 125 ; Entfernung der cristae ilei 275; Entfernung der spinae Hei ant. sup. 235; Eusslänge 242;
Hände fehlen; Clavicula 148.
Ausser diesen Schädeln befinden sich im Hildesheimer Museum zwei Schädel von Hannoveranern und einige Gypsabgüsse.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/goettingen1874/0094