http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/goettingen1874/0095
93
hang.
und ein Skelett
Hildesheim.
Dr. Herrn, v. Ihering am 20. August 1874.
L:B.
L:H.
B:H.
B:b.
LI.
L*
H*
C*
84,5
83,9
99,3
62,7
r. VII.
l. v./vi.
161
135
1300
93,6
80,1
85,6
61,25
vi./vn.
169
131
1500
83,7
82,6
98,6
63,8
vl/vii.
169
130
1450
Hb.
Gb.
OL.
JB.
115 oder
105
103
121
350
348
363
66
74
66?
132
141
130
88°
83»
Ueber diese mir von Herrn Senator Boemer gütigst zugesendeten Schädel mache ich noch folgende zusätzliche
Bemerkungen:
ad 1. Der Schädel ist dünn und leicht und sehr prognath, die er. nasalis schwach, die verwachsenen Nasenheine sind
ohen hreit und ragen 7 mm höher als die Kieferfortsätze. Die Nasenöffnung ist 27 mm breit. Die vorderen Prämolaren
haben zwei Wurzeln, der Zahnbogen ist nach hinten gerundet, der hinterste rechte Backzahn hatte
drei Wurzeln, von denen eine an der Spitze getheilt war. Nur die einfache s. coronalis ist an den Seiten geschlossen
, in der s. lambdoidea sind fünf grosse und mehrere kleine Schaltknochen. Die grösste Breite ist 132 mm,
die Höhe aussen gemessen 138 mm. Der hohe Unterkiefer ist für den dünnen Schädel auffallend schwer, seine
Winkel sind nach aussen gewendet. Die Gelenkflächen des Schädels sind klein, seine Horizontale geht zum
Nasengrund.
ad 2. Der Schädel ist sehr prognath, die er. nasalis fehlt. Nasenöffnung 33 mm hoch, 28 mm breit. Kleine Ohrlöcher.
Die Zahnlinie steigt nach vorn empor. Auch die Eckzähne sind angefeilt. Die s. coronalis und sagittalis sind sehr
einfach, alle Nähte sind offen, die vortretenden Scheitelhöcker stehen hoch, das Hinterhaupt ist stark abgeflacht,
der Schädel steht auf diesem und den Zitzenfortsätzen. Die Horizontale schneidet die Hitte der Nasenöffnung,
wenn die Orbitä nach vorn gerichtet sind. Der Schädel sieht ganz malayisch aus, doch ist der prognathe Oberkiefer
nach aussen convex, während er bei den Malayen concav zu sein pflegt. Ein reiner Negrito ist er sicher
nicht.
ad 3 Hoch aufgerissene Orbitä, nur die mittlere Leiste der er. nasalis ist eben sichtbar. Das rechte Nasenbein ist nach
oben sehr verkümmert und dreimal schmäler als das linke. Höhe des Nasenlochs 30 mm, Breite 25 mm. Die
vorspringenden tubera parietalia stehen hoch, das Hinterhaupt ist links eingedrückt. Alle Nähte sind offen bis
auf ein kurzes Stück der hinteren s. sagittalis. Am Schläfenrand des Wangenbeins jederseits ein Höcker.
Schaaffhausen.
12*
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/goettingen1874/0095