Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TX 2014/511
Spengel, Johann Wilhelm [Hrsg.]
Göttingen: die von Blumenbach gegründete anthropologische Sammlung der Universität Göttingen, aufgenommen im Jahre 1874
Braunschweig, [1874?]
Seite: III
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Anatomische Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/goettingen1874/0099
VORWORT.

ie Zahl der bisher vorliegenden Kataloge von grösseren Schädelsammlungen ist keine bedeutende,
verschwindend klein aber gar ist die Zahl derjenigen, welche mir als Muster für die Ausführung
eines solchen hätten dienen können. Es konnte für diesen Zweck wohl nur der Thesaurus Cra-
niorum von Davis in Betracht kommen, da das von Prof. Schaafhausen im Auftrage des Vorstandes
der „Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte" veröffentlichte
Schema in Bezug auf einige Maasse der Willkür der einzelnen Beobachter einen so grossen Spielraum
lässt, dass eine Vergleichbarkeit der Zahlen unmöglich erreicht werden kann. Eigene
anthropologische Studien brachten mich, im Verkehr mit meinem Freunde, Dr. von Ihering,
zu der Ueberzeugung, dass auf dem bisher eingehaltenen Wege nicht fortgefahren werden dürfe.
Ich musste mich im Allgemeinen zu den von Ihering in seiner „Reform der Craniometrie" vertretenen
, im steten wechselseitigen Austausch unserer Gedanken entstandenen Principien bekennen,
und damit war mir die Möglichkeit abgeschnitten, mich der von Davis wie von den meisten deutschen
Anthropologen befolgten Methode zu bedienen. Erst jetzt begann ich, den Plan der Ausarbeitung
eines Katalogs der berühmten Blumenbach'schen Sammlung ernsthaft ins Auge zu
fassen. Ich entwarf zu diesem Zwecke das inzwischen von dem Mechaniker Wichmann in Hamburg
ausgeführte und von mir in dem ersten Heft der „Mittheilungen aus dem Göttinger Anthropologischen
Verein" beschriebene Craniometer, und nahm mit diesem die wichtigsten Maasse.
Wegen mannichfacher anderweitiger Beschäftigungen gedieh die Arbeit jedoch nur langsam, und
als ich dann im Frühjahr 1874 Göttingen verliess, musste ich auf die Ausführung der einen, vielleicht
besseren Hälfte meines Planes verzichten, statt eines Catalogue raisonne kann ich nur ein
Verzeichniss einiger Maasse, die wichtigsten über Fundort, Erwerbung u. s. w. der Schädel vorhandenen
Angaben und hier und dort einige dürftige anatomische Notizen geben. Selbst die Maasse konnten
bei der Kürze der mir zu Gebote stehenden Zeit nicht so vollständig genommen werden, wie ich
es gewünscht hätte. Namentlich musste ich zu meinem Bedauern auf die — sehr zeitraubende —
Bestimmung der Capacität verzichten. Ebensowenig war es mir möglich, eine grössere Anzahl von
Control-Messungen anzustellen; die wenigen, die ich habe ausführen können, nöthigen mich leider
zu dem Bekenntniss, dass ich im Allgemeinen für die Maasse der Länge, Breite und Höhe eine
Genauigkeit bis auf etwa 1 mm garantiren kann, während das Maass für die Prognathie, der Profilwinkel
, bei der Unsicherheit der dasselbe bestimmenden Punkte, — namentlich der Mitte der Ohröffnung
— bei wiederholten Messungen nicht selten um 2 bis 3 Grade schwankte.

Ueber die einzelnen Maasse habe ich wenig zu sagen. Die Länge (L.), Breite (B.),
Höhe (H.) und der Profilwinkel (PZ) wurden, unter Zugrundelegung der Ihering'sehen Hori-


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