Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TX 2014/511
Spengel, Johann Wilhelm [Hrsg.]
Göttingen: die von Blumenbach gegründete anthropologische Sammlung der Universität Göttingen, aufgenommen im Jahre 1874
Braunschweig, [1874?]
Seite: IV
(PDF, 16 MB)
Bibliographische Information
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Anatomische Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



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IV

Vorwort.

zontale (Mitte der Ohröffnung — unterer Rand der Augenhöhle), mittelst meines Craniometers gemessen
. Wo der Schädel so verletzt war, dass eine genaue Bestimmung seiner Dimensionen un-
thunlich wurde, habe ich keine Werthe angegeben; dagegen schien es mir rathsam, bei geringeren
Verletzungen, welche einen Fehler von höchstens 2 oder 3 mm bedingen, die gefundene Zahl mit
einem ? versehen in den Katalog aufzunehmen. Wo der Fehler aller Wahrscheinlichkeit nach
noch geringer war, habe ich auch hiervon abgesehen. Wenn das Gesicht fehlte, wurde die Lage
des untern Augenhöhlenrandes nach der Breite der Orbita abgeschätzt und auf diese Weise eine
einigermaassen brauchbare Horizontalstellung erreicht. Erheblicher wurde der Fehler natürlich
dann, wenn ausserdem die Schläfenbeine und mit ihnen der zweite die Horizontalstellung bestimmende
Punkt fehlte; die an solchen Schädeln genommenen Maasse haben natürlich keinen grösseren
Werth, als die in der bisher üblichen Weise mit dem Tasterzirkel genommenen. Um diesen Mangel in
den Tabellen anzudeuten, ist hinter dem Symbol für das Geschlecht ein ? angebracht, welches sich
also auf sämmtliche von der Horizontalstellung beeinflusste Zahlen bezieht, während die hinter
den einzelnen Zahlen angebrachten Fragezeichen nur für diese selbst Geltung haben und aus
den Bemerkungen im Text ihre Erklärung finden. Wo ausser dem Fragezeichen noch eine ( )
hinzugefügt ist, wurde der Werth nur durch Schätzung gewonnen. Als geringste Breite (b.)
wurde die Breite in den Schläfengruben, mit dem Stangenzirkel gemessen, bezeichnet. Bei den
Bogenmaassen (Sb. = Stirnbogen, Schb. = Scheitelbogen, Hb. = Hinterhauptsbogen,
Gb. = Gesammtbogen), wie bei dem Horizontalumfang (C.) wurden, getreu dem Princip,
dass der Schädel um seiner selbst und nicht um des Gehirns willen zu untersuchen sei, Protuberanzen
, Cristen, Augenbrauenwülste u. dgl. nicht vernachlässigt. Als Oberkieferlänge (OL.)
ist die Entfernung der Nasenwurzel vom Alveolarrande des Oberkiefers, mit dem Zirkel gemessen,
als Jochbreite (JB.) die Entfernung der hervorspringendsten Punkte der Jochbögen, einerlei ob
sie dem Jochbeine oder dem Jochfortsatze des Schläfenbeines angehören, mit dem Stangenzirkel
gemessen, bezeichnet. Endlich noch ein Wort über die reducirten Grössen oder Indices: neben
den geläufigsten Indices, dem Längenbreiten-Index (L:B.) und dem Längenhöhen-Index
(L:H.), habe ich den Breitenhöhen-Index (B:H.) und das Verhältniss der grössten
zur geringstenBreite(B:b.) berechnet. In der letzten Spalte (L J.) ist das Zehntel der Länge, in
welchem die grösste Breite liegt, mit römischen Ziffern bezeichnet (z. B. bedeutet VI: die grösste
Breite liegt im 6. Zehntel der Länge, VL/vil.: auf der Grenze zwischen dem 6. und 7. Zehntel,
wobei als Grenzgebiet ein Raum von bis zu 5 mm vor und hinter der wahren Gränze angenommen
wurde).

Der grösseren Uebersichtlichkeit wegen zog ich die tabellarische Anordnung der Maasse
der von Davis u. A. gewählten Form vor. Mittelzahlen sind nur dann berechnet, wenn eine
grössere Anzahl von Schädeln einer Rasse vorhanden war. Männliche und weibliche Schädel sind
durchweg getrennt gehalten worden; die Entscheidung über das Geschlecht musste in den meisten
Fällen nach der Beschaffenheit des Schädels selbst getroffen werden, cla nur wenig positive Angaben
darüber vorlagen. Solche fehlen auch meistens für das Alter und es ist dasselbe daher
meistens nur für kindliche, jugendliche und senile Schädel besonders angegeben.

Hamburg, den 12. September 1874.

J. W. Spengel.


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