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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/goetz1928/0011
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derte der Gottesmann über Wien durch Bayern nach seinem neuen Wirkungsfeld
; er kam im Jahre 1803 in Jestetten an. In dem halbzerfallenen
Schloß Tabor gründete er ein Kloster, dem er den Pater Passerat zum
Rektor gab. Hofbauer mußte bald wieder nach Warschau, kehrte aber
nach Jestetten zurück, wo er dann ein Jahr verblieb und durch sein
Opferleben und seine eifrige Predigt viel Gutes wirkte.

Im Jahre 1806 wurde das Kloster aufgehoben. 1812 trat Fürst von
Schwarzenberg seine Rechte auf Jestetten an Baden ab. Nach mündlicher
Ueberlieferung soll noch im ehemaligen Schlosse bis zum Jahre 1830 ein
Obervogt der Fürsten von Schwarzenberg die hohe Gerichtsbarkeit (Fürstl.
Schwarzenbergsches Justizamt) ausgeübt haben, Die niedere Gerichtsbarkeit
bis zu dem genannten Zeitpunkt hatte das Kloster Rheinau inne.

Das Amtsrevisorat Jestetten wurde im Jahre 1830 errichtet und etwas
später auch erstmals das Amtsgericht und das Bezirksamt, welch letzteres
jedoch im Jahre 1857 mit dem Bezirksamt Waldshut vereinigt wurde. Als
Amtsvorstand befindet sich in den Akten aufgezeichnet im Jahre 1851
Oberamtmann Eschborn und im Jahre 1855 Oberamtmann von Laroche;
bereits im Jahre 1855 ist Amtsrevisor Buisson in den Akten verzeichnet.
Nach Aufhebung des Bezirksamtes Jestetten befanden sich noch in dem
Schlosse Jestetten folgende Behörden: Amtsgericht, Amtsrevisorat und
Amtsgerichtsarzt; auch das Amtsgerichtsgefängnis war in dem Schlosse
untergebracht. Durch allerhöchste landesherrliche Verordnung „Die Einteilung
des Großherzogtums für die Einführung der neuen Gerichtsverfassung
und der neuen Organisation der inneren Verwaltung* vom 12. Juli
1864 wurde das frühere Bezirksamt Jestetten wieder hergestellt und der
bisherige Amtsgerichtsbezirk Jestetten, zum Kreisgericht Waldshut gehörig,
bestätigt. Durch landesherrliche Verordnung vom 5. Januar 1872 wurde mit
Wirkung vom 1. Mai 1872 ab das Bezirksamt Jestetten mit jenem in
Waldshut wieder vereinigt, desgleichen das Amtsgericht und der Amtsgerichtsbezirk
Jestetten mit dem Amtsgericht und den Amtsgerichtsbezirk
Waldshut. Der vorletzte Oberamtmann, Lambert Grosch, ist am 27. August
1870 in Jestetten gestorben; auf dem dortigen Friedhofe ist das Grab
desselben noch erhalten. Der letzte Oberamtmann des Bezirksamtes Jestetten
war Oberamtmann Karl Salzer, welcher kürzlich im Ruhestand als
Geh. Oberregierungsrat in Karlsruhe verschieden ist. Vom 1 Mai 1872
bis 27. Januar 1877 waren die Gebäude noch von Oberförster Vogel, Arzt
Dr. Alt, Amtsrevisor Buisson und Amtsdiener Steigert bewohnt; der letztere
war als Güteraufseher tür die Gebäude bestellt.

Auf dem Platze, wo die Kapelle auf dem Gemeindefriedhof steht,
(die Kapelle wurde im Jahre 1668 von 2 Grafen von Sulz erbaut) stand
das Schloß „Zur Edelburg". Das Gewölbe, auf dem das Schloß gebaut
war, ist noch vorhanden.


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