Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., DA 12/3636
Harnack, Adolf von
Zur Quellenkritik der Geschichte des Gnosticismus: Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig
Leipzig, [1873]
Seite: 7
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/harnack1873/0011
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a.'/Xä xal rifjimv xaTijhüdijouv"-. Mit diesen Worten beginnt
Justin diesen III. Abschnitt seiner Durchführung. Schon
diese Stelle ist für die Auffassung Justin's von dem Wesen
und der Entstehung der Gnosis wichtig. Nach seiner Meinung
ist die Gnosis innerchristliches Heidenthum, denn dieselben
Dämonen, welche die geistigen Urheber der heidnischen Religionen
sind, haben nach diesem Geschichtspragmatismus,
demzufolge die bewegenden Mächte nicht irdischer, sondern
überirdischer Natur sind, jene gotteslästerlichen Leute in die
Welt gesandt; weiter aber weiss Justin von keiner Zeit in
der Kirche, in der nicht bereits die Häresieen ihr Unkraut
gesät hätten. Seit Baur hat sich ein Theil der Kritiker gewöhnt
, diese Auffassung von dem Ursprung der Gnosis
bereits im frühesten apostolischen Zeitalter, wie sie von dem
fast einstimmigen, bestimmten Zeugniss der Kirchenväter gestützt
wird, einfach zu ignoriren oder, da sie auf einer
unkritischen Hinnahme der Simonsage beruhe, rasch abzuthun.
Jedoch lässt sich gerade in den neusten Arbeiten über diesen
Gegenstand ein gewisses Einlenken bemerken (vergl. Lipsius,
Artikel Gnosis in Schenkel's Bibellexicon II. 490 ff.; Holtzmann,
Kritik der Epheser- und Kolosserbriefe. Leipzig 1872. S. 292 —
303. Hilgenfeld in seiner Zeitschrift 1870. S. 233 ff.), freilich
auf Kosten der paulinischen Theologie (Holtzmann a. a. 0.
und vor allem Holsten in seinen Abhandlungen zum Evangelium
des Petrus und Paulus, Rostock 1868, besonders in der letzten
über die -2e^>|; dagegen vergl. 0. Pfleiderer's Abhandlungen
zur paulinischen Theologie in der Ztschr. f. wissensch. Theolog.
71 II, 71 IV, 72 IL). Es muss, soll anders die Untersuchung
über die Entstehung der Goosis gedeihlich zum Austrag gebracht
werden, von vornherein zwischen der judenchristlich-essenischen
und der aus dem Heidenchristenthum hervorgegangenen Gnosis
ein scharfer Unterschied gemacht und jede dieser Richtungen
. in ihrer Entstehung gesondert betrachtet werden. Weiter wird


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