Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., DA 12/3636
Harnack, Adolf von
Zur Quellenkritik der Geschichte des Gnosticismus: Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig
Leipzig, [1873]
Seite: 70
(PDF, 19 MB)
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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bns, quibus fallendis et ipse \ tur angeli mundum, quoniam
cönfiguratus aeque et homini-
bus hominem ementitüs, in
Judaea quidem filium, in Sa-
maria vero patrem gesserit.

unusquisque eorum concupis-
ceret principatum, ad emen-
dationem venisse rerum et
descendisse eum transfiguratum
et assimilatum virtutibus et
potestatibus et angelis: at et
in hominibus homo appareret
ipse, qiuira non esset homo;
et passüm autem in Judaea
putatum, quum nön esset passus.
So weit gehen die Berichte parallel. Tertullian erzählt
von alle dem, was Irenaeus anfügt, nichts mehr. Uebersehen
wir unsere Zusammenstellung, so tritt zunächst das Ueberein-
stimmende in Gedankengang und Umfang des Referats in den
Vordergrund. Allein, sobald man mit der Voraussetzung, Tertullian
habe den Irenaeus einfach abgeschrieben, an beide
Stücke herantritt, erheben sich Schwierigkeiten. Vor allem ist
der Umstand bemerkenswert!!, dass dort wo Irenaeus erzählt,
Simon habe sich für den ausgegeben, der in Samarien als
Vater u. s. w. erschienen sei, diese Notiz bei Tertullian fehlt;
noch auffallender aber ist es, dass sich dann doch am Schlüsse
bei Tertullian diese Nachricht findet, aber nur zweigliedrig,
sofern die Bemerkung, Simon sei unter den übrigen Völkern
als heiliger Geist erschienen, weggelassen ist. (Vgl. auch Lip-
sius a. a. 0. S. 85 Anmerk. 2). Weiter aber sind die Differenzen
nicht zu übersehen, die sich dort ergeben, wo beide Schriftsteller
den Bericht der Acta mit der Tradition über Simon
vermitteln wollen; es macht hier ganz den Eindruck, als ob
beide in einer gemeinsamen Quelle an die nackte Wiedergabe
von Act. 8, 9 ff. einen Bericht über Simon angeknüpft fanden
und nun jeder von ihnen sich bemüht auf seine Weise eine
einheitliche Geschichte zu construiren.

Drittens hat Lipsius mit Recht (a. a. 0.) auf die selbstständige
Form der Darstellung bei Tertullian hingewiesen.
Darnach wird die Annahme einer gemeinsamen griechischen


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