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unabhängig von Eusebius — sie vornimmt und, obgleich er in
seiner Darstellung den Satornil und Basilides, ganz wie Irenaeus,
dem Cerinth undEbion vorausstellte, doch haer. XXXI. c. 2. bemerkt
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Darnach stimmt seine Chronologie der Häretiker mit der euse-
bianischen vollkommen überein.
III. Justin und die Apostelgeschichte.
(Zu cap. II. § 3).
"Wir haben S. 67—71 den Nachweis geliefert, dass der
Bericht über Simon den Magier bei Irenaeus und Tertullian
höchst wahrscheinlich dem justinischen Syntagma entnommen
ist. Dann hat aber auch die Einleitung zu dem eigentlichen
Bericht mit der Anknüpfung an Act. 8 jedenfalls schon bei
Justin gestanden. Diese Beobachtung ist wichtig, da gerade in
jüngster Zeit die Frage nach dem Verhältniss des Justin zu der
Apostelgeschichte wieder Gegenstand der Untersuchung geworden
ist (Siehe F. Overbeck, Justin s Verhältniss zur Apostelgeschichte
. Zeitsch. f. wissensch. Theol. 1872 III. S. 305—349
und Hilgenfeld, Zur Geschichte des Unionspaulinismus-
Ebenda 1872 IV. S. 495—509). Sie zeigt, dass Justin, wo es ihm
geboten zu sein schien, sich auch der Apostelgeschichte bediente,
und kann uns so zur Warnung dienen, nicht allzu vorschnell
aus der Nichtberücksichtigung dieses Buches in den Apologieen
und dem Dialog Schlüsse auf den allgemeinen Charakter der
justinischen christlichen Anschauungsweise zu ziehen. Diese
Wahrnehmung ist auch weiter geeignet ein Licht auf das ähnliche
Verhältniss zu werfen, welches zwischen Justin und den
Paulusbriefen obwaltet. Man wird sicherlich nicht aus dem
Schweigen Justins über Paulus in jenen Gelegenheitsschriften
mit Overbeck sofort schliessen dürfen, dass Justin an Paulus
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