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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/haussknecht1884/0009
VORWORT-

Seit einer längeren Reihe von Jahren schon mit der Beobachtung der einheimischen Epilobien
in der Natur beschäftigt, fasste ich den Entschluss^ die deutschen Arten derselben einer eingehenden
Untersuchung zu unterziehen. Um dies in erschöpfender Weise thun zu können und um namentlich
die geographische Verbreitung derselben festzustellen, fühlte ich gar bald das Bedürfniss, auch die
ausländischen Arten einer critischen Durchsicht zu unterwerfen. Von allen Seiten fand ich die bereitwilligste
Unterstützung und bei dem ausserordentlich reichen Material, welches mir zur Verfügung
gestellt wurde, glaubte ich den Wünschen zahlreicher Freunde entsprechen und die Gattung in ihrem
ganzen Umfange monographisch bearbeiten zu sollen. Dazu gesellte sich mein eigenes Verlangen,
durch eingehendes Studium die Formen einer über alle Erdtheile verbreiteten Gattung, von welcher
schon 1828 Seringe in DC. Prodr. sagte „Genus difncillimum et de novo elaborandum", in ihren
Beziehungen zu einander kennen zu lernen.

In Betreff der Eintheilung dürfte es auffallend erscheinen, class ich vorliegende Arbeit nicht
In s3rnoptischer Form, sondern nach den Erdtheilen in fünf geographische Abtheilungen gebracht
habe und zwar in der Weise, dass jede für sich gleichsam eine eigene Monographie bildet. Es ist
dies lediglich im Interesse einer bequemeren Übersicht und leichteren Bestimmung geschehen. Kommt
eine Art in mehreren Erdtheilen vor, so habe ich sie unter den Arten desjenigen beschrieben, in
welchem sie die allgemeinste Verbreitung besitzt und an den anderen Stellen einfach auf jene Beschreibung
verwiesen. Nur bei Europa habe ich eine Ausnahme gemacht, indem ich hier einige
arctische Arten beschrieb, welche in Bezug auf Verbreitung vielleicht mit grösserem Hechte bei Asien
oder Nord-America hätten untergebracht werden müssen. Eine Anordnung des gesammten Materials
nach Regionen würde sehr wenig übersichtlich ausgefallen sein, doch ist diesen Verhältnissen in jeder
Abtheilung besonders Rechnung getragen worden. Ausserdem wurde zur leichteren Übersicht und
Erläuterung eine allgemeine Verbreitungstabelle beigegeben, in welcher jedoch auf Häufigkeit des
Vorkommens in den betreffenden Gebieten, auf Bodenverhältnisse, Grenzen der Regionen etc. um so
weniger Rücksicht genommen werden konnte, als diese Verhältnisse in den aussereuropäischen Erdtheilen
noch viel zu wenig erforscht sind.

Die bisher in Europa beobachteten Bastarde sind der leichteren Ubersicht wegen in einer
Tabelle noch besonders zusammengestellt worden.

Die hier gegebenen, etwas weitschweifigen Diagnosen werden vielleicht Manchem nicht con-
veniren, indem sicher Viele lieber nach Linne scher Weise eine kurze, übersichtliche Darstellung nur
der Haupteigenschaften gewünscht hätten. Allein solche Diagnosen konnten nur bei Kenntniss und
Benutzung eines geringen Materials entstehen: bei Bearbeitung eines äusserst umfangreichen Stoffes
jedoch, welcher erst einen Einblick in die Formenkreise der Arten gestattet, musste auf dieselben
in jeder Weise Rücksicht genommen werden, so dass die Form der Beschreibungen von selbst daraus
resultirt. Zur Erleichterung der Bestimmung habe ich daher jeder Abtheilung eine Bestimmungstabelle
vorausgehen lassen.


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