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Einleitung.
9. Die erste Salamander-Platte, oder die erste schwarze Platte von Karg; aus weichem, schwarzem
Gestein, etwa 2 Zoll mächtig. Fast alle Salamander (Andrias Scheuchzeri Ts.) wurden hier gefunden; ebenso
der Gobio analis Ag.
10. Die zweite Salamander-Platte; aus ebenfalls schwarzem, aber hartem Gestein; bis jetzt zwei
Stück von Andrias gefunden.
11. Weisse harte Platten, jetzt nur 2 Zoll mächtig auf der östlichen Seite; darin einzelne Fische.
Früher war diese Schicht mächtiger, und Karg führt sie als erste weisse Platte, Fischplatte und kleines
Häutchen an.
12. Die dritte schwarze Platte; ganz durchdrungen von undeutlichen Pflanzenfragmenten. Hier
wurde eine Schildkröte und neuerdings auch ein Andrias gefunden.
13. Die Schildkröten-Schicht; ebenfalls dunkelfarbiger Kalkmergel, worin die Chelydra Murchi-
sonii H. v. Mey.; etwa 4 Zoll mächtig.
14. Cottonblatt oder Kattunschicht; ganz durchzogen von kleinen Pflanzenfragmenten, wahrscheinlich
vornämlich von Potamogeton geniculatus herrührend. Es sind zwei Lagen, worin Isoetes, Phrag-
mites, Populus latior, Salix longa u. a. m.; ferner Clytus melancholicus und einige Fische gefunden wurden.
15. Krötenschüssel; der härteste Stein, welcher viel Unio Lavateri enthält; die Mächtigkeit wechselt
von 2 Zoll bis 2 Fuss.
16. Dillstecken; löst sich in grosse, scharfkantige, regelmässige Blöcke ab; hier wurde der Gale-
cynus oeningensis Owen gefunden.
17- Das kleine Häutchen; besteht aus mehreren V2 Zoll dicken Blättchen; enthält einzelne Fische.
18. Die dicke weisse Platte; von etwa 6 Zoll Mächtigkeit, enthält grosse Fische (Esox lepidotus Ag.),
Frösche (Latonia Seyfriedii); die Emys scutellata H. v. M., Lagomys und auch einzelne Pflanzen 3 als Jaglans
acuminata, Acer, Populus u. a. m.
19. Der Kesselstein; ein harter, bituminöser Kalk, welcher beim Brennen ganz weiss wird; er hat
angeschnitten einen eigenthümlichen Glanz. Er ist 6—12 Zoll mächtig und enthält in der oberen Abtheilung
einzelne Fische, in der untern einen grossen Reichthum an Pflanzen, auch ziemlich viele Insekten; besonders
Wasserinsekten. Die meisten in neuerer Zeit gefundenen Pflanzen kommen aus dem Kesselstein.
20. Sandstein; etwa 1 Fuss mächtig.
21. Ein indigoblauer, fetter Mergel, dessen Mächtigkeit unausgemittelt ist und der wahrscheinlich
auf dem weichen Molassensandsteine aufruht, welcher die Hauptmasse des Schienerberges t bildet.
Zwischen dem obern und untern Bruche ist die Schichtenfolge nirgends aufgeschlossen und es ist daher
nicht ermittelt, ob die Kalkmergel beider Localitäten mit einander in Verbindung stehen oder nicht.
Das Letztere ist indessen sehr wahrscheinlich, da mit Ausnahme des blauen Mergels, auf welchem auch im
untern Bruch die Kalk-Schichten aufruhen, alle Schichten verschieden sind. Wir haben hier folgende zu
unterscheiden:
1. Abraum, in grosser Mächtigkeit; leichter Thonmergel mit Sandplalten wechselnd; mit jeder Platte
alternirt eine 1—1 y% Fuss mächtige Mergellage.
2. Mergellager, etwa 6 Zoll mächtig und nach West (gegen den Bach hin) zunehmend.
3. Ganz magerer, blaulichter oder röthlichgrauer Kalk; vereinzelte Pflanzen, so: Glypto-
strobus mit reifen Zapfen und Populus. Die zarten schwarzen Zeichnungen der Kalkmergel des oberen Bruches,
welche grösstentheils von Potamogeton geniculatus herrühren dürften, fehlen in allen Lagern des untern Bruches.
4. Halb mage rer Kalk, etwa IV2—2 Fuss mächtig; ziemlich viele und seltene Pflanzen, z. B. Liquidambar,
Dombeyopsis, Quercus Gmelini, Q. Nimrodis üng., Acer integrilobum, Glyptostrobus mit jungen Zapfen,
Formica procera u. A.
5. Unreiner, sandiger ILalkmergel, mit kugelichten Conglomeraten, etwa ein Fuss mächtig.
Ohne Versteinerungen.
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