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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/heer1855-1/0021
Pilze.

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Die schwarzen Flecken, welche diese Sphaeria bildet, sind grösser als bei der vorigen Art und ebenso als bei Sclerotium
populicola. Sie ähnelt sehr der Sph. ceuthocarpoides; allein das sie umgebende Blattparenchym ist nicht verändert
; das Blatt hat überall dieselbe gelbbraune Farbe, auf welcher die kohlschwarzen Punkte aufgetragen sind.

Die Früchte sind Vi bis V2 Linien breit, rundlich, die meisten einfarbig schwarz; bei einigen aber bemerkt man
einen mittleren helleren Punkt, welcher wohl die Oeffnung des einfachen perithecium andeutet. Es scheint daher dieser
Blattpilz nicht zu Dothidea Fr. zu gehören. Bei einem Blatte (Fig. 2. a) sind die Punkte sparsam zerstreut; bei einem
zweiten kleineren (Fig. 2. b) in grosser Zahl beisammen und etwas grösser; bei einem dritten, vom Albis, sind wieder nur
einige da (Fig. 2. d); allein diese sind auch etwas grösser als beim ersten Blatt.

Hieher gehört, wie ich glaube, auch Sphaeria Populi transversae AI. Braun, die ich aber nur aus der mir von Herrn
Prof. Braun mitgetheilten Zeichnung kenne. Auf dem kleinen Pappelblatte sitzen eine Menge kreisrunder, kohlschwarzer
Flecken, von der Grösse der bei Fig. 2. d. abgebildeten, die aber keine mittlere helle Stelle haben.

Neuerdings ist ein Blättchen der Caesalpinia emarginata A. Br. in Oeningen entdeckt worden, auf welchem ein
kleiner, schwarzer Pilz sitzt, der genau dieselbe Grösse und Form hat, wie die vorliegende Art.

5. Sphaeria ceuthocarpoides m. Taf. I. Fig. 1.

Sph. peritheciis nigris, applanatis, in macula expalJente folii Populi sparsis.

Sphaeria Populi ovalis A. Br. (ex-parte) in Stitzenbergers Verzeichniss S. 71.

Oeningen, auf den Blättern des Populus ovalis A. Br. (L. S.)

Es sind drei Blätter von Populus ovalis in der Sammlung des Herrn Lavater, welche diesen Pilz zeigen. Gerade
wie bei der Sphaeria ceuthocarpa Fries, haben wir auf dem Blatte grosse blasse Stellen, an welchen offenbar das Gewebe
zerstört war, und auf diesen abgeblassten Stellen sind die Früchte als kleine schwarze Flecken zerstreut. Die übrigen
Stellen des Blattes sind dunklerfarbig, zum Theil (besonders schön bei dem Fig. 1. c dargestellten Blatte) aber atfch
schon Anfänge von Fleckenbildung zeigend; gerade wie man diess bei den von der Sph. ceuthocarpa behafteten Blättern
sieht. Die schwarzen Punkte (die Früchte) sind rundlich, doch ziemlich ungleich; einige auch eckig. Sie sind ganz
flach und auf den ersten Anblick ist man versucht sie für spätere zufällige Bildungen zu halten. Man findet sie aber in
gleicher Weise auf der Hauptplatte, wie auf dem Abdruck, und ebenso sah ich sie auf einem eben abgesprengten
Blattstück, so dass kein Zweifel darüber sein kann, dass sie dem fossilen Blatte angehören.

6. Sphaeria Trogii m, Taf. I. Fig. 5.; vergrössert Fig. 5. b.
Sph. peritheciis nigris, minutis, punctiformibus, sparsis, subseriatis.

Oeningen, Kesselstein, auf dem Blatte der Phragmites oeningensis A. Br. (Z. U. S.)

Ist der Sphaeria graminis Pers. und Actinothyrium graminis Kunz, ähnlich. Bildet sehr kleine, punktförmige, ziemlich
stark gewölbte Flecken, welche zwischen den Längsnerven stehen; daher die Früchte reihenweise angeordnet sind,
obwohl sie sonst ziemlich unregelmässig zerstreut stehen. Sie sind fast kreisrund und haben Vi Linie Breite, so dass sie
den Zwischenraum zwischen je zwei Längsnerven des Blattes fast ausfüllen.

Unserm Mycologen, Herrn Apotheker Trog in Thun, gewidmet.

7. Sphaeria Kunkleri m. Taf. I. Fig. 6.; vergrössert Fig. 6. b.

Sph. peritheciis minutissimis, orbicularibus, planiusculis, aggregatis, nigris, disco impressis.

St. Galler Findlinge auf einem Grasblatt (Sammlung des Herrn Architekt Kunkler).

Steht der Sph. Secretani sehr nahe, unterscheidet sich aber durch die etwas dickeren, kohlschwarzen, kreisrunden
Früchte, welche in der Mitte einen punktförmigen Eindruck haben, aber doch nicht hellfarbig sind. Von der Sph.
Trogii unterscheidet sich diese Art durch die kleinern und dichter beisammen stehenden Früchte.

Ein Grasblatt ist ganz von den kleinen kohlschwarzen Perithecien bedeckt Sie sind in der Grösse variirend; die
meisten haben etwa Vs Linie Durchmesser, daneben gibt es aber viel kleinere. Alle aber sind kreisrund und sehr
scharf abgegrenzt. Sie sind wohl ziemlich flach aber weniger als vorige Art und bei manchen sieht man deutlich eine
sehr feine mittlere Oeffirang.

8. Sphaeria Secretani m. Taf. I. Fig. 4. a.; vergrössert Fig. 4. b.

Sph. peritheciis minutissimis, rotundatis, planis, aggregatis, nigris, disco albidis.
Oeningen, Kesselstein, auf einem Stengel (Z, U. 'S.).

In ganz ähnlicher Weise wie die Sphaeria herbarum Pers. var. minor im Herbste so häufig die krautartigen Stengel


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