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Algen,
Die Chara Escheri tritt in zwei Formen auf, welche vielleicht als Arten zu trennen sind:
a) mit runzlichen Windungen. Es gehen (cf. eine Windung stark vergrössert bei Fig. 5. f) nämlich eine Zahl
von Querleistchen über die Windung und theilen jede in viele kleine Felderchen ab; so bei den Exemplaren von Oett-
ling. Sie sind hier blassgelblich gefärbt;
b) mit glatten Windungen. Die Form ist wie bei voriger Art, allein es fehlen durchaus diese feinen Runzeln.
Dahin gehören alle Localitäten, die auf• Schweizerboden liegen. Die Exemplare von Schwamendingen sind hellgelblich,
die von Lausanne braunschwarz, die von Rochette gelbbraun. Diese haben einen schneeweissen Kern (von Kalk); die'
von Delsberg sind hellgelb, haben aber eine kohlschwarze innere Haut, auf welcher die Windungen abgedrückt sind;
diese kohlschwarze Haut ist die Sporenhaut, welche einen weisslichen Kern umschliesst. Bei vielen Exemplaren ist die
äussere, hellfarbige Rinde (welche von den fünf Spiralröhren herrührt) abgesprungen und man sieht nur die kohlschwarze
Spore. Zuweilen sieht man bei den aufgesprungenen Früchten nur die gegenüberliegende Seite, bei denen natürlich die
Windungen in umgekehrter Richtung verlaufen (cf. Fig. 5. g).
In Develier finden wir neben den Früchten auch die Stengel, wo ich sie im vorigen Sommer in Gesellschaft
meiner Freunde, P. Merian und A. Escher, wie der Herrn Dr. Grepin und Bonanomi, eingesammelt habe. Es sind die
Stengel durch und über einander gelegt, daher es schwer hält, sich zurecht zu finden. Sie bilden schneeweisse, durcheinanderliegende
Streifen (cf. Fig. 5. g). Nur an ein paar Stellen ist die Verästelung wahrzunehmen (Fig. 5. h vergrössert); doch
ist die Zahl der wirtelig gestellten Aeste nicht zu bestimmen. Dass die Stengel eine Rindenschicht hatten, sieht man
aus einigen gestreiften Stücken. Es sind etwa zehn solcher Streifen zu zählen, welche aber gerade verlaufen.
iö. Chara BernouIIii Ah Br. Taf. IV. Fig. 6. fünfzehn Mal, 6. b. fünfzig Mal vergrössert.
Ch. fructu oblongo-obovato, apice truncato (0.86 m. m. longo, 0.69 m. hl lato), spiris a Jätere
visis 13.
Unger gemkr. et spoe. pL ibss. 34.
Im Mergel des Oellingerberges bei Lörrach, sehr selten (Bernoulli); wahrscheinlich auch bei Haltnau
in der Nähe von Mörsburg.
Steht der Ch. Escheri sehr nahe, ist aber etwas grösser und hat 13 Spiralwindungen. Ist in der Mitte am
dicksten und nach beiden Enden hin ziemlich gleichmässig verschmälert; die Windungen sind flach.
Stimmt nach Prof. AI. Braun in Form und Zahl der Windungen mit der Ch. crinita var. pachysperma A. Br.,
ist aber etwas grösser.
11. Chara Rochettiana m, Taf. IV Fig. 9.; fünfzehn Mal vergrössert.
Ch. fructu oblongo, subcylindrieo (0.78 m. m. longo, 0.56 m. m. lato), spiris a latere visis 11, pla-
nis, nitidis, laevissimis.
In den Mergeln der Lignite von Röchelte Kanton Waadt, neben der Chara Escheri (Ch. Gaudin und
Dr. Ph. de la Harpe).
Ist von der Ch. Escheri durch die schmälere, dabei verhältnissmässig längere, fast cylinderische Gestalt verschieden.
Sie ist glänzend braun, länglich, nach hinten mehr verschmälert als nach vorn; am Grunde stehen die fünf Spiren etwas
hervor, so dass sie um die sehr kleine Insertionsstelle herum ganz kleine Wärzchen bilden; an der Spitze ist sie gestutzt
und das Krönchengestell nimmt fast die ganze Breite ein (Fig. 9. b.); ist verhältnissmässig grösser als bei den übrigen Arten.
Mit dem Krönchengestell sieht man von der Seite 11 Windungen. Sie sind ganz flach und schliessen sehr fest an
einander an, ho dass nur eine sehr schmale Scheidelinie zu erkennen ist lieber die Mitte jeder Windung verläuft eine
dunkelbraune Binde. Inwendig ist sie mit einem weissen Kern gefüllt.
12. Chara inconspicua A. Br. Taf. IV. Fig. 7. a. b. c fünfzehn Mal, 7. d. noch stärker vergrössert.
Ch. fructu ovato, minimo, utrinque obtusiusculo, (Ö.46—Ö.54 m. m. longo, Ö.40—Ö.46 lato), spiris a
latere visis 10, planis.
Ungw gi'nor. vi sppr. pl. fo>5. S. 81.
Paudex und Rochette, im Mergel {Ch. Gaudin}. am Oettlingerberg bei Lörrach fMerian), Tullingerberg
bei Weil (Müller), Schwamendingen Kanton Zürich (Gräfte).
Bildet ungemein kleine, kurz ovale Körnchen, ton schmutzig wei&j&Ihcr Farbe, die in Paudex in grosser Zahl im
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