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Moose.
bedeckt ist und nur ihre undeutlichen Umrisse hervortreten. Die Wirtel stehen weit aus einander; an drei Stellen sieht
man nur zwei, an einer aber fünf Strahlen, welche lang und dünn sind.
Sehr ähnlich sieht die ebenfalls nur sehr unvollständig erhaltene Chara prisca ünger iconograph. pl. fossil. Taf. II.
Fig. 6 von Radoboj aus und vielleicht gehören beide Arten zusammen; von der Chara Zolleriana und Blassiana dagegen ist
sie leicht zu unterscheiden.
Dritte Ordnung. Musei. Moose.
I. Hypnum L. Astmoos.
Die fossilen Moose sind sehr selten und bis jetzt sind noch keine fruchttragenden Exemplare gefunden
worden. Ihre Stellung im Systeme ist daher immer noch zweifelhaft. Doch scheinen sie zur Gattung Hypnum
zu gehören. Auffallend ist, dass die Gattung Sphagnum noch nicht aufgefunden ist.
1. Hypnum Schimperi. Taf. III. Fig. 6.
H. caule filiformi, erecto vage ramoso, foliis confertis lanceolalis, apice cuspidatis, uninerviis.
Musciles Schimperi Unger iconogr. pl. foss. I. S. 10. Taf. 4. F. 1—2.
Im Mergel des hohen Rhonen. (Z. U. SO
Stimmt wohl mit dem Muscites Schimperi Ung. (von Parschlug) überein, nur finde ich einen einzigen Mittelnerven,
während Unger seiner Art am Grande des Blattes zwei gibt; es wäre dieser Unterschied allerdings hinreichend, um unsere
Art davon zu trennen, wenn Ungers Ausdruck foliis obsolete binerviis nicht die Vermuthung zuliesse, dass die Nerven bei
seinem Exemplar nicht so deutlich zu sehen waren, als bei dem unserigen.
Es ist das kurze Stämmchen stark verästelt und die Aeste sind wieder kurz. Sie sind sehr dicht mit Blättern besetzt,
welche Blätter länglich und in eine lange, feine Spitze ausgewachsen sind. Sie haben einen deutlichen Mttelnerr, der in
die Spitze ausläuft (cf. Fig. 6. b. vergrössert).
% Hypnum Heppii m. Taf. III. Fig. 7.
H. caule fiiiformi, multiramoso, ramis elongatis, foliis lineari-subulatis, uninerviis.
Im Mergel des hohen Rhonen; ich fand mehrere Stücke, yon denen eines von einem ganzen Rasen
herrührt. (Z. U. S.)
Steht der vorigen Art sehr nahe, unterscheidet sich aber durch die schmälern, allmälig in eine lange Spitze auslaufenden
und etwas weiter von einander abstehenden Blätter; vom H. haeringianum Ettingsh. Haering S. 27 durch die steifern
, nicht sichelförmigen, dichter stehenden Blätter; von H. molassicum Ettingsh. Pflanz, des trachytischen Sandsteines
T. I. 1. durch die langgespitzten und nicht schlaffen Blätter.
Das schönste und deutlichste Exemplar ist bei Fig. 7. d. abgebildet Der dünne Stengel verästelt sich sehr schnell.
Diese Aeste sind lang, dicht gestellt und in halbrechten Winkeln auslaufend. Das Stäramchen stand entweder aufrecht
oder dann war es schwimmend. Stämmchen und Aeste sind mit Blättern bedeckt; doch nicht so dicht, wie bei voriger
Art. Diese Blätter (cf. ein Aestchen, stark vergrössert bei Fig. 7. e) sind, am Grunde den Stengel theilweise umfassend,
sehr schmal und allmälig in eine lange, dünne Spitze auslaufend. Sie haben einen deutlichen Mittelnerven. Sie sind ziemlich
steif und nie sichelförmig gebogen.
Ein zweites Exemplar (Fig. 7. b.) ist zwar sehr klein, aber niedlich erhalten. Neben den langen Blättern (cf. Fig.
7. c. vergrössert) kommen hie und da kleinere vor.
Von einem dritten und grössten Exemplar ist bei Fig. 7. a. ein Theil dargestellt Es sind nur die am Umkreis liegenden
Aeste deutlich erhalten; die weiter innen sind in grosser Zahl durch einander gewirrt und bilden einen dunkel gefärbten
Rasen.
Leider fehlen auch diesem grossen Exemplar die Früchte; wahrscheinlich gehören aber beide Arten zur Gattung
Hypnum, von welchen namentlich die in Waldbächen und Torfmooren lebenden Arten (z. B. II. adnneum Hedw.„ II.
fluilans L., H. revolvens Sw. und verwandte) ähnliche schmale und weniger dicht stehende Blätter haben. Jedoch sind hei
der fossilen Art die Blätter an der Spitze nicht umgekrümmt und auch die der Astepitzen nicht einseitig gestellt» wodurch
sie sich auch von dem Hypnum Noeggcrathii Hülm, und Goep. Palaeontograph. II. S. t %% f« 14, 15. iiBterechekiet, welcher
Art sie sonst sehr ähnlich sieht
Dem ausgezeichneten Lichenologen Dr. Ph. Hepp gewidmet
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