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Cupressineen.

II. Widdringtonia Endl. Syn. Conf. S. 31.

Amenla mascula solitaria, oblonga. Amenta feminea in ramulis lateralibus solitarie lerminalia. Squamao
ovnliferae 4, aequales, circa axim verticillatae, connatae. Strobilus quadrivalvis, vahis Iignosis infra apiccm
mucronalis, erectis. Semina in valvarum basi uni- vel biseriata.

Die Widdringtonien bilden ansehnliche Bäume, von denen vier Arten am Cap, eine aber in Madagaskar
vorkommt. In der Fruchtbildung nähern sie sich der Gattung Callitris, bei welcher das Zäpfchen auch
aus vier Carpellärblättern besteht, allein die Blätter sind allernirend, während bei Callitris gegenständig.
In diesen Blättern und Zweigen sind sie schwer von Glyptostrobus zu unterscheiden, bei welcher Gattung
die Zapfen eine so ganz andere Bildung zeigen,

2. Widdringtonia helvetica. Taf. XVI Fig. 2-18.

W. ramis erectis fastigiatis, ramulis Qliformibus, confertis, foliis adpressis, allerms, slrobilis ovalibus v
valvulis Iignosis infra, apieeni mucronatis.

Heer in Rogels Gartenflora Taf. 05, Fig. 3.

Im Mergel des hohen Rhonen, woselbst ich die Blüthen, Fruchte und beblätterten Zweige fand (Z. IL S.);
ferner in Oeningen, hier aber sehr seilen (W. S., Z. U. S. aus der Insektenschicht des untern Bruches;
Dr. Bruckmann aus dem Kesselstein).

Steht der Widdringtonia Ungeri Endl. nahe, hat aber anders geformte und viel grössere Zäpfchen. Wenn auch die
von Unger (Chloris protogaea Taf. XXL Fig. 1) dargestellten Zäpfchen, die ich zur Vergleichung mit unserer Art auf
Taf. XVI. Fig. 18 wieder gegeben habe, noch unausgewachsen sein sollten, sind sie doch auch dann viel kürzer und
rundlicher als die jungen Zäpfchen der Widdringtonia helvetica (cf. Taf. XVI. Fig 8) und müssen einer andern Art angehören
. Die jungen Zweige sehen denen des Glyptostrobus Ungeri sehr ähnlich und sind nur mit Mühe zu unterscheiden.
Die Blätter sind aber etwas mehr zugespitzt und am Rücken mit keiner Längsrippe, sondern mit zwei Längsstreifen oder
Längsfurchen versehen, die freilich häufig verwischt sind.

Die Zweige sind sehr dünn und zart; sie laufen in spitzigem Winkel auseinander und standen daher ziemlich aufrecht
, wie sie auch dicht zusammengestellt sind. Sie sind mit angedrückten, schuppenförmigen Blättern dicht besetzt.
Die Blätter sind an altern Zweigstücken linienförmig und herablaufend, nur die obere Partie ist abstehend. Bei jungen
Zweigen sind die grundständigen Blätter elliptisch, und schuppenförmig angedrückt, die obern werden allmälig länger und
linienförmig und sind, in freilich sehr spitzen Winkeln, abstehend. Sie sind nach vorn zugespitzt und am Grunde etwas
verschmälert und am Zweig herablaufend. Sie sind mit sehr zarten Längslinien versehen; in einigen Fällen (cf. Fig. 12)
kann man deutlich zwei solcher Längsstreifen unterscheiden, in andern sind sie gänzlich verwischt. Zuweilen glaubt man
drei Längsnerven zu sehen, welche drei Rippen bilden würden, zwischen welchen die zwei Furchen dann wären.

Am Ende eines Zweiges nimmt man ein kleines Knöpfchen wahr, welches wahrscheinlich ein männliches Blüthen-
kätzchen darstellt (cf. Fig. 17, vergrössert). Es besteht aus mehreren ovalen, vorn stumpfen, ziegeldachig übereinander
gelegten Blättchen. An einem anderen Zweigende sieht man (cf. Fig. 15) zwei am Grunde etwas ausgerandele» auswärts
fast geöhrte Blättchen. Ob diese zwei Garpellarblätter eines jungen Zäpfchens darstellen, muss dahingestellt bleiben; jedenfalls
aber ist bei Fig* 16 ein junges Zäpfchen zu sehen, an welchem wir zwei Klappen (Garpellarblätter) deutlich erkennen,
die der Länge nach verbunden sind. Das Zäpfchen ist länglich oval. Die ausgebildete« Zäpfchen sind länglich oval und
bestehen aus vier zur Zeit der Reife auseinander springenden Fruchtblättern. Gewöhnlich sieht man allerdings mir zwei,
weil eines von diesen zweien verdeckt wird, und ein viertes wohl häufig auf die Gegenplatfe gekommen ist, doch in einigen
Fällen Hegen drei oder auch alle vier vor (Fig. 4. 6. 8, 9. 11). Wir sehen aus dem bei Fig. 8 dargestellten»
sehr instruktiven Zäpfchen, dass je zwei Fruchtblätter gegenständig sind und zwei mit diesen altenürend rtwag höher obeu
inserirt sind. Auf der Rückenseite sind diese Fruchtblätter stark gewölbt, glatt und glänzend, unmittelbar unter der
Spitze gegen die Bauchseite zu in einen kleinen Schnabel oder Dorn verlängert Die Bauchseite ist ämh und von «n
paar Längsfurchen durchzogen. Am Grunde derselben sind drei runde Höhlungen, die in einer Zeile übereinander liegen
und zur Aufnahme der Samen bestimmt sind. In dem auf Fig. 4, und die andere Seite vergrößert 5 a., dargestellten
Exemplare sehen wir diese Höhlungen sehr deutlich und in einer noch den Samen. Dieser Same ist rundlich, irageflügell
und in einem kurzen Schnabel ausgezogen* (Fig, 5 b. vergrössert). Er ist ganz glatt, nur an diesem Schnabel mit zwei «hr
leichten Furche® versehen. In dem Abdruck desselben Zäpfchens hahen wir in xw>i Höhlen norh die Samen, die dritte»
aber ist leer, weit aus dieser der Same auf die andere Platte gekommen ist.


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