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Cupressineen.

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Die Fruchte waren kurz gestielt.

In Oeningen sind* bis jetzt erst kleine Zweigstücke gefunden worden (cf. Fig. 2. a. b. c.), welche ich früher mit
Professor Braun zur Widdringtonia Ungeri Endl. gerechnet habe (cf. Uebersicht der Tertiärflora der Schweiz S. 50). Da die
Früchte allein diese Art von der Widdringtonia helvetica unterscheiden lassen, kann mit Sicherheit über die Stellung der
Oeninger Art erst entschieden werden, wenn vollständigere Exemplare aufgefunden werden. Vor der Hand muss es aber
wahrscheinlicher scheinen, dass sie mit der Art vom hohen Rhonen zusammengehöre, da die Widdringtonia Ungeri bisher
noch nicht in der Schweiz gefunden wurde.

Die Zweige sind stark verästelt und sehr zart. Sie sind völlig mit angedrückten Blättern überkleidet, welche oval
lanzettlich sind.

III. Taxodium Rieh.

Folia alterna, disticha, uni-nervia, plana, basi angustata. Flores monoici, amentis masculis plurimis in
spicara terminalem dispositis. Strobili subglobosi, squamis quadri-octofariis, medio crista transversa ornatis.

Die jetzt lebenden Taxodien sind grosse, in Sümpfen und Torfmooren Mexicos und der Vereinigten
Staaten, bis circa dem 38° nördl. Breite hinauf, wachsende Baume.

3. Taxodium dubium. Taf. XVII. Fig. 5 bis 15.

T. ramis perennibus foliis squamaeformibus tectis, ramulis caducis filiformibus, foliis approximatis distan-
tibus, alternis, distichis, breviter petiolatis, lineari-lanceolalis, pianis, uni-nerviis.

Phyllites dubius Sternb. Vers. I. S. 37. t. 36. %. 3-4.

Taxodites dubius Sternb. Vors. S. 204 Unger iconogr. S. 20. t. 10. fig. i -1.

Taxodium distichum fossile AI. Braun in Leonh. Jahrb. 1845. Taxodium Rosthorni AI. Braun in Stitzenberger Verz. S. 73. Heer Uebersicht
der Tertiärflora S. 50.

Taxodites Tournalii Brongn. annal. des sc. nat. XV. t. 3. fig. 4?

Es hatte dieser Baum in der Tertiärzeit eine grosse Verbreitung, ist in Steiermark (Parchlug), Böhmen
(Bilin), Schlesien (Schossnitz), und Nordpreussen (im Bernstein) gefunden worden. Bei uns ist er
ziemlich häufig am hohen Rhonen und in Eriz (Z. IL S. und B. M.)? wie im Sandstein von Ralligen. Sehr
selten fand er sich im Tunnel zu Lausanne und in Oeningen, auch in Schangnau, Cant. Bern.

Fig. 8 stellt einen jungen Ast vom hohen Rhonen dar, an welchem fünf dünne Zweige befestigt sind. Diese fielen
wahrscheinlich im Herbste ab, waren also hinfällig, wie die zarten Zweige des Taxodium distichum, während das Aest-
chen, an dem sie befestigt sind, ausdauert. Dieses perennirende junge Aestchen ist mit sehuppenförmigen Blättern besetzt
, welche fest an dasselbe angedrückt sind und es ringsum bekleiden. Die hinfälligen Zweige sind sehr dünn und lang,
fadenförmig; sie sind dicht mit Blättern besetzt, wejehe in zwei Zeilen geordnet sind. Je zwei dieser gegenüberliegenden
Blätter sind sich häufig mehr genähert, so dass die Blätter dann fast gegenständig werden, wie diess auch bei Taxodium
distichum Rieh, der Fall ist. Sie stehen vom Zweig circa in einem halbrechten Winkel ab. Sie sind in der Mitte des
Zweiges in der Regel etwa SV2 Linien lang und V2 Linie breit, an beiden Enden zugespitzt Am Grande des Zweiges
und ebenso gegen die Spitze hin sind sie kürzer. Sie sind ganz flach und mit einem deutlichen in die Spitze auslaufenden
Mittelnerv versehen. In der Regel finden wir nur diese hinfälligen Zweige. Es sind solche von Eriz in Fig. 5, 6 und 12,
ein solcher von Ralligen in Fig. 10 dargestellt, während Taf. XXI. Fig. 3 noch ein grösseres Aestchen gibt, welches
neuerdings stud. phil, Graeffe am hohen Rhonen gefunden hat.

Blüthen und Zapfen sind bei uns noch nicht gefunden worden, wohl aber hat Unger in seiner Iconographia plant,
fossil, auf Fig. 7 die männlichen Kätzchen und bei Fig. 5 einen Fruchtzapfen dargestellt, welche in Bilin gefunden wurden
und die auf Taf. XVII. wiedergegeben sind. Die männlichen Blüthen sind, wie bei dem Taxodium distichum, in kuglichten
Kätzchen, die in grösserer Zahl ährenförmig zusammengestellt sind (cf. Fig. 18). Der Zapfen ist sehr undeutlich; er ist
länglich oval und besteht aus holzigen Schuppen (cf. Fig. IS).

Es steht diese Pflanze, und zwar gerade die hier beschriebene Form, dem Taxodium distichum Rieh, (aus Mexico
und dem Süden der Vereinigten Staaten) sehr nahe; die Zweige und Blätter haben fast genau dieselbe Stellung, Grösse,
Form und Berippung; allein beim Taxodium distichum sind die ausdapernden Zweige mit abstehenden, nie an den Ast
schuppenförmig angedrückten Blättern besetzt; wie denn auch der Zapfen der fossilen Art länger ist, so dass wir Göppert
nicht beistimmen können, wenn er vorliegende Art mit dem Taxodium distichum Rieh, vereinigt

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