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Podocarpeae.
Zweig abstehen (Fig. 5, 6 und 8, Taf. 18). Es sind diese Blätter zweizeilig angeordnet, ähnlich wie bei den Taxo-
dien, unterscheiden sich aber sogleich von denselben durch den Umstand, dass sie am Grunde nicht in ein Stielchen verschmälert
sind, sondern an dem Zweig sich fortsetzen und an diesem ein kleines Stück weit herunterlaufen. Auch an
diesen Blättchen sieht man eine zarte Mittelrippe. Diese Zweige wurden wahrscheinlich jeden Herbst abgeworfen, denn
man sieht diese abstehenden Blätter nur an ganz jungen Zweigen. Ohne die Zweige können aber diese Blätter nicht
abgefallen sein, da sie am Grunde am Zweig herunterlaufen und ferner niemals kahle, blattlose Zweige dieser Pflanze
getroffen werden. Es hat daher dieser Baum ohne Zweifel jeden Herbst einen Theil seiner jungen Zweige in ähnlicher
Weise abgeworfen, wie diess vom Glyptostrobus heterophyllus und Taxodium bekannt ist, während diess beim Glyptostrobus
europaeus, welchem diese Art von Aestchen fehlen, kaum der Fall gewesen sein dürfte.
Die männlichen Blüthenkätzchen sitzen an den Zweigenden; sie sind oval und bestehen nur aus einer kleinen Zahl
von Schuppen (cf. Taf. XVIII. Fig. 4 -und vergrössert Fig. 17; dann Taf. XXL, Fig. 1), welche oval und ziegeldachig
übereinander gelegt sind. Wahrscheinlich stehen sie mit den weiblichen auf demselben Baum. Bei dem auf Taf. XXI.
Fig. 1. e. dargestellten Zweiglein (von Monod) sind an den Zweigspitzen männliche Blüthenährchen, während am Grunde ein
grösseres, indess schlecht erhaltenes Zäpfchen ist, welches wahrscheinlich die weiblichen Blüthen enthielt. Besser erhalten sind
die weiblichen Blüthenzäpfchen bei einem Exemplar, das Dr. de la Harpe in den Mergeln von Monod entdeckt hat. Die
kleinen, kurz ovalen Zäpfchen sitzen an der Seite dicht beblätterter Aestchen und gehen aus Blattachseln hervor (vergl.
Taf. XXI. Fig. 1. d. dreimal vergrössert). Die Schuppen liegen ziegeldachig übereinander und sind ganzrandig. Die reifen
Zapfen fand ich am hohen Rhonen und ob Rivaz. Bei einem Exemplar ist er noch am Zweige befestigt (cf. Taf. XVHI.
Fig. 15). Diese Zäpfchen sind etwas länger als die des Glyptostrobus europaeus, die Schuppen sind am Grunde des
Zäpfchens etwas länger und schmäler und haben einen warzig verdickten, ganzen Vorderrand; die weiter oben stehenden
haben dieselbe Grösse wie die von Glyptostrobus europaeus und sind auch Yon Längsfurchen durchzogen, allein der Vorderrand
ist nicht gekerbt.
Ich habe nur in einem Falle (Fig. 15) das Zäpfchen mit den Aesten verbunden gefunden und leider ist dieses
Zäpfchen schlecht erhalten; allein die übrigen, auf der Taf. XVIII. und Taf. XXI. Fig. 1 a. dargestellten Zäpfchen liegen
mit den Zweigen auf denselben Steinplatten und dürfen daher unbedenklich dazu gezogen werden. Von diesen sind wieder
bei den auf Taf. XVIII. Fig. 10, 11 und 12 dargestellten die Bänder der Schuppen nicht genügend erhalten, um zu entscheiden,
ob sie ganzrandig oder gekerbt gewesen, sehr schön dagegen bei den auf Taf. XVIII. Fig. 14 und Taf. XXI Fig. 1 a.
abgebildeten Stücken. Das erste Stück (Fig. 14 und eine einzelne Schuppe vergrössert, Fig. 13) stellt den Grund eines
Zäpfchens dar. Die ersten Schuppen sind sehr klein, die weiter oben folgenden bedeutend grösser, am Vorderrande etwas
verdickt und ganzrandig. Sie sind von fünf Längsfurchen durchzogen, von denen die mittlere die tiefste ist. Das
zweite Stück (Taf. XXI. Fig. 1 a.), welches nebst fünf andern Zäpfchen bei vielen Aestchen des Glyptostrobus Ungeri
liegt, lässt die Form einiger Schuppen der Zapfenmitte sehr gut erkennen. Der Grund dieser Schuppen ist schmal (er
ist beim unversehrten Zapfen weit herauf von den weiter unten stehenden Schuppen bedeckt) und ein Stück weit nur all-
mälig erweitert; an diesem schmäleren Grundstück ist die vordere abgerundete Partie befestigt und von demselben durch
eine hervorstehende Kante getrennt, welche indessen keinen Haken bildet. Das Grundstück ist von einer schwachen
Mittelkante durchzogen, das vordere von 5 — 7 seichten Längsfurchen. Der Vorderrand ist stumpf zugerundet und
ganz. Der Zapfen hat einen kurzen Stiel, welcher ziegeldachig mit kurzen Blättchen bedeckt ist. Neben dem Zapfen
sind die Aestchen mit männlichen Blüthen an der Spitze (Taf. XXI. Fig. 1. b. und vergrössert 1. c). Es ist diess Stück
von Herrn Gräffe, stud. phil., am hohen Rhonen gefunden worden.
Zweite Familie. Podocmyeae. Endl.
V. Podocarpus Herit.
7. Podocarpus eocenica Ung. Taf. XX. Fig. 3.
P. foliis linearibus vel lanceolato-linearibus, subfalcatis, in pefciolum brevem attenuatis, apiee acumi-
natis, coriaceis, nervo medio solo conspicuo.
ünger Sotzka S. 28. T..2. f. H^ie.
Ettingshausen Haaring S. 37. Taf. 9.
Railigen, eine der häufigsten Pflanzen (B. M-).
Die Blätter sind steiflederartig und haben wohl meist einen starken Mittelnerv, wogegen man keine Spur von Seiten-
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