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Abietineen.

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zugespitzt, am Grunde verschmälert und am Stengel herablaufend. Ausgezeichnet schöne Exemplare fand ich ob Rivaz,
von denen eines Taf. XXI. Fig. 4. abgebildet ist. Die Zweige sind ausgebreitet, lang und schlank, etwas zusammengedrückt
, dicht mit Blättern besetzt, welche zweizeilig geordnet und in rechten bis halbrechlen Winkeln vom Zweige abstehen
. In der Mitte der Zweige sind sie am längsten (bis 9 Linien lang bei 1 Linie Breite) und nehmen gegen den
Grund, wie Spitze des Zweiges, an Länge ab. Da der verschmälerte Grund am Stengel herabläuft (cf. ein Aststück ver-
grössert Taf. XXI. Fig. 4 g.), erscheint derselbe gestreift. Die Mittelrippe ist immer sehr deutlich ausgesprochen. Neben
den Zweigen liegt ein Zäpfchen (Fig. 4 b.) vön fast 4 Linien Länge, welches wohl unzweifelhaft demselben Baume angehört
. Es ist oval und besteht aus ziegeldachig über einander liegenden Schuppen, doch sind sie stark zerdrückt und unkenntlich
geworden. Es ist diess ein noch unreifes Zäpfchen. Auf einem andern Steine fand ich zwei reife Zapfen
(Taf. XXI. Fig. 4 c. d.), die freilich auch stark zusammengedrückt und nicht in der ganzen Länge erhalten sind. Sie
haben kurze, mit anliegenden, schuppenförmigen Blättern besetzte Stiele. Die .Schuppen sind schildförmig mit einem centralen
Nabel, der in einen kurzen Stachel auslauft, welcher sehr schön bei dem Zäpfchen Fig. 4. d. erhalten ist. Den Zapfen
der lebenden Sequoia-Arten kenne ich zwar nur aus der von Unger (iconogr. Taf. II. fig. 9 und 10) gegebenen Abbildung.
Es stimmen aber die fossilen Zapfen in allen wesentlichen Punkten mit derselben überein. Die Schuppen sind ebenfalls
schildförmig, auch in der Mitte mit einem Nabel und einer Stachelspitze versehen; sie schliessen in ganz ähnlicher Weise
zusammen und die Zapfenstiele sind ebenfalls von dicht gestellten, angedrückten Blättern bekleidet.

Auf zwei Platten fand ich neben den Aestchen kleine Aehrchen, welche wahrscheinlich die männlichen Blüthen dieses
Baumes darstellen. Eines dieser Aehrchen (cf. Taf. XXI. Fig. 4. e., und vergrössert Fig. 4. f.) kommt aus der Achsel
eines schmalen Blättchens, welches sehr wahrscheinlich der Sequoia angehört. Diese Aehrchen haben eine dünne Spindel,
an welcher runde Knöpfchen befestigt sind, deren Längsstreifen wohl die Antheren andeuten. Die männlichen Blüthen
erschienen daher bei diesem Baume in kleinen, achselständigen Aehrchen.

VII. Araucarites Stern b.
9. Araucarites Sternbergi. Goepp. Taf. XXI. Fig. 5.

A- ramis elongatis, foliis lanceolato - linearibus, rigidis, apice acuminatis, basi decurrentibus, im-
bricatis.

Goeppert in Bronns Geschichte der Natur III. 2. S. 41. Unger fossile Flora von Sotzka Taf. 24. Fig. 1—14. Tafel 25. Fig. 1—7. Ettingshausen
Flora von Haering Taf. 7. Fig. 1--10. Taf. 8. Fig. 1—12. S. 36.
Araucarites Goepperti Sternb. Vers. II. S. 204.
Lycopodites cespitosus Schlotth. Petr. S. 416.

Juniperites cespitosus Brongn. transact. of thc geolog. soc. VII. S. 373.

Gystoseirites dubius Sternb. Vers. I. Taf. <W. Fig. 1. II. Taf. 9. Fig. 5. 6. Taf. 17. Fig. 1. Cystos. taxiformis Sternb. Vers. IL Taf. 18.
Fig. 1. 2. 3.

Oeningen in der Insektenschicht des untern Bruches (Z. U. S.). Anderweitig ist dieser Baum in Haering
, in Sotzka und am M. Promina in Dalmatien, aber auch bei Bilin7 bei Wittingau in NiederÖstreich,
bei Stein und Laak in Kärnthen und am Blockberg bei Buda in Ungarn beobachtet worden.

Es sind in' Oeningen bisher zwei Exemplare gefunden worden. Sie sind zwar von einer dünnen Kalkrinde überzogen
, welche sie theilweise verhüllt und das Bestimmen erschwert; doch kommen sie in den erhaltenen Theilen so wohl
mit den in Haering und Sotzka gefundenen Exemplaren überein, dass mir die Bestimmung gesichert scheint.

Der auf Taf. XXI. Fig. 5 a. dargestellte Zweig ist fast 3 Zoll lang und an der Seite dicht mit Blättern besetzt.
Diese müssen sehr steif und dick gewesen sein, denn sie haben tiefe Eindrücke zurückgelassen. Sie sind am Grunde am
Stengel herablaufend oder' doch mit breitem Grund angesetzt. Weiter oben sind sie abstehend, zum Theil sichelförmig
gekrümmt. Die Blätter sind etwa 7 Linien lang, dabei aber schmal und auswärts allmälig in eine Spitze auslaufend.
Das kleine Aststück (Fig. 5. b.) ist sehr erhaben und ringsum von den Blattansätzen besetzt; die vordere Partie der Blätter
ist zum Theil abgebrochen, zum Theil von der Substanz des Steines bedeckt

. Ob dieser Baum eher zu Araucaria oder Cryptomeria zu bringen sei, ist gegenwärtig noch nicht zu entscheiden.
Von den Araucarien steht ihm die A. excelsa R. Br. (der Norfolkinseln) am nächsten. Die Form der Blätter und ihre
dichte Stellung stimmt noch mehr mit dieser Art, als mit der Cryptomeria japonica Lin. fil. spec, wogegen die dünnen
Zweige und die in spitzeren Winkeln eingesetzten Blätter (bei Araucaria excelsa stehen sie am Grund fast wagrecht vom
Zweige ab) mehr mit Cryptomeria übereinstimmen.


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