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Abietineen.
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der neuen Strasse von Lausanne nach Yverdon; hier in grosser Zahl (Gaudin. Dr. de Ia Harpe). Ein etwas
kleinerer Zapfen in Wald bei Trogen (B. M.).
Die Zapfen ähneln sehr denen des Pinites spiciformis Unger iconographia pl. foss. S. 28, indem sie ebenfalls lang und
dünn sind; doch sind sie immerhin kürzer als die des P. spiciformis, und die Samen sind viel kleiner.
Die Zapfen haben eine Länge von 31 Linien und eine grösste Breite von 6 Linien. Die holzige Achse ist am
Grunde 3 Linien breit Sie ist bei einem Exemplare (cf. Fig. 5. h. zweimal vergrössert) aus der Sammlung des Herrn
Dr. de la Harpe fast vollständig erhalten und merkwürdiger Weise von den Schuppen gänzlich befreit, während diese bei
den lebenden Arten sich so schwer ablösen lassen. An dieser Achse bezeichnen runde, stark hervorstehende Narben die
Insertionsstelle der Schuppen (der Carpellarblätter), und man sieht, dass sie die 7/ai Stellung hatten. Gewundene Streifen
umgeben diese Narben und ihre Schlangen Windungen lassen sich längs der Achse verfolgen.
Bei einem zweiten Exemplar (cf. Fig. 5. g.) sehen wir ebenfalls einen Theil der Achse, an ihrer Seite aber auch die Schuppen
und Samen, welche letzteren weiter oben allein noch zu sehen sind, da dort die Achse weggebrochen ist. Wir sehen wie die
Schuppen von der Achse ablaufen (cf. ein Stück vergrössert bei Fig. ä. d. r.); sie stehen sehr gedrängt und sind kurz; doch ist
es zweifelhaft, ob sie in ihrer ganzen Länge vorliegen; die bei Fig. 5 g**. und Fig. 5. f**. liegenden Fragmente dürften auch
von Schuppen herrühren, wornach diese länglich oval und dünn waren. Das letztere z-eigt auch unzweifelhaft der auf Fig. 5. e.
gezeichnete Zapfen, an dessen obern Theil man die Schuppen von innen sieht und sich überzeugt, dass sie dünn gewesen
sind. Unter jeder Schuppe liegen zwei Samen; sie sind oval, am untern Ende etwas zugespitzt, auf der innern Seite
stärker erweitert als auf der äussern, dort also bauchiger. Die zwei unter einer Schuppe liegenden Samen gehen bis zur
Mitte zusammen, laufen dann aber gegen den Grund zu aus einander und zwar in einem fast rechten oder doch nur
wenig spitzen Winkel. Die Samen liegen so dicht übereinander, dass bei den meisten die Flügel nicht zu sehen sind,
und bei den ausgefallenen Samen sind sie nicht erhalten. Bei dem auf Fig. 5. e. gezeichneten Exemplare können wir
uns indessen überzeugen, dass diese Samen wirklich geflügelt waren (cf. bei Fig. 5. c. einen dieser Samen gesondert
dargestellt), obwol diese Flügel nicht in ihrer ganzen Länge zu verfolgen sind. Wahrscheinlich stellt auch das Fig. 5. g***.
gezeichnete Blättchen einen Flügel dar.
Neben dem Zapfen liegen linienförmige braune Körper, welche vielleicht als Blattreste zu deuten sind (cf. Fig. 6.
e*. f*. g*.). Sie wären dann für Nadelholzblätter auffallend stark, ohne deutliche Längsrippen und in ihrer Länge nicht
zu bestimmen; ebenso bleibt ihre Stellung zweifelhaft. Dr. Ph. de la Harpe bemerkt indessen, dass an denselben Stellen,
wo obige Zapfen vorkommen, auch die Nadeln des Pinus palaeostrobus sich finden, so dass diese vielleicht zusammengehören
. Es kann dafür noch angeführt werden, dass die Form der Zapfen lebhaft an Pinus strobus L. erinnert. Von
Pinus pseudostrobus Brongn. Ann. des sc. nat. Tome XV. (Taf. 3. f. 3.) unterscheidet sich unsere Art durch die nicht so
stumpf zugerundeten Samen mit am Grunde mehr verschmälertem Flügel; an dem von Ettingshausen dargestellten Samen des
P. palaeostrobus (cf. Flora von Haering Taf. 6. Fig. 22.) fehlt die ganze untere Partie (der eigentliche Same), während
bei unserer Art die Flügel nur am Grunde erhalten sind; es ist daher zur Zeit noch nicht möglich zu entscheiden»
ob die P. Lardyana mit P. palaeostrobus zusammenfalle oder nicht. Es wäre diess der Fall, wenn die in demselben
Gestein liegenden dünnen Nadeln demselben Baume angehört hätten; nicht dagegen, wenn die breiteren, oben er*
wähnten Blattstücke dazu zu ziehen wären. In diesem Falle würde die Art wohl eher zu den Tannen gehören, als
zu den Föhren, wie denn auch die Stellung der Samen (cf. die von Pinus Abies L. in Fig. 6.) und die dünnen, mehr
vergänglichen Schuppen eher für eine Tanne zu sprechen scheinen.
20. Pinus dubia m. Taf. XXI. Fig. 13 (a. in natürlicher Grösse, b. und c. vergrössert, d. und f.
von Roehette).
P. seminibus ovalibus, basi obtusis.
Delsberg am rechten Ufer der Birs; Courroux und Courren dien (Dr. Grepin); in den Mergeln von
Roehette (Dr. Ph. de la Harpe).
Stimmen überein mit den Samen, die wir als Weinkerne der Wetterau erhalten haben, welche aber von den
Samen von Vitis darin abweichen, dass sie an der Spitze viel weniger verschmälert und verdünnt sind. Die Vitis-Samen
sind fast flaschenförmig und haben eine starke Mittelfurche, während die vorliegenden Samen oval, ziemlich platt und ohne
solche tiefe Längsfurchen sind; man erkennt nur ganz zarte Längs streifen. Neben diesen Pinus-Samen kommen aber
in der Wetterau noch wirkliche Weinkerne vor, welche A. Braun in Leonhard und Bronns Jahrb. von 1854 beschrieben
und abgebildet hat. Das eine Ende unseres Samens ist etwas gestutzt und es ist dieses wohl die Stelle, wo der Flügel
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